Pretty Maids - Pandemonium Tipp

Pretty_Maids_-_Pandemonium

Stil (Spielzeit): Melodic Metal (49:44)
Label/Vertrieb (V.Ö.):
Frontiers Records / Soulfood Music (14.05.10)
Bewertung:
9/10

Link: http://www.prettymaids.dk

Man sollte es eigentlich kaum glauben, aber mittlerweile sind PRETTY MAIDS bereits seit 28 Jahren unterwegs und haben mit ein paar kürzeren Pausen zwischendurch bereits 13 Alben veröffentlicht. „Pandemonium" heißt der neueste Streich der Band um das erfolgreiche Songwriterteam Ken Hammer (Guitar) und Ronnie Atkins (Vocals), und auch auf dieses Album mussten die Fans mal wieder ein paar Jahre, genau gesagt vier, warten.
Auch wenn es etwas ruhiger um die Dänen geworden ist, und sie ihre erfolgreichsten Alben mit „Red, Hot And Heavy" sowie „Future World" bereits Ende der Achtziger vorgelegt haben, sollte man die Band aber immer auf der Rechnung haben, denn auch die nachfolgenden Alben hatten immer genug Dampf, um die Band, im Gegensatz zu vielen Genrekollegen, am Leben zu halten. Auch das mittlerweile seit Jahren stabile Line Up mit den beiden Bandgründern Ronnie und Ken, sowie Bassist Kenn Jackson, Keyboarder Morton Sandager und Drummer Allan Tschicaja trug immer dazu bei, das Alben in gehobener Qualität veröffentlicht werden konnten.

Elf Songs haben PRETTY MAIDS für „Pandemonium" eingespielt, und auch diesmal bleiben sie ihrer Linie, nämlich dem melodischen Metal treu.
Mit dem Titeltrack „Pandemonium" steigen PRETTY MAIDS wuchtig und schnell in das Album ein. Ronnie Atkins mit seinem gewohnt rauen Gesang, und die fetten Riffs von Ken Hammer lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich hier um das neue PRETTY MAIDS Album handelt. Diese Trademarks waren über Jahre das Aushängeschild der Band, und werden es mit Sicherheit auch bis zum, hoffentlich noch weit vor uns liegendem Ende, bleiben.
Mit „I.N.V.U." folgt ein bass- und bassdrumlastiges Ungeheuer, das im Midtempobereich angesiedelt und mit einem Ohrwurm-Refrain ausgestattet ist. „Little Drops Of Heaven" dürfte vielleicht dem ein oder anderen schon bekannt sein, da es das erste Video des Albums ist, und bereits vorab schon im Netz gepostet wurde. Chorus ruhig, Refrain fett uns ins Ohr gehend, so kennt man PRETTY MAIDS von etlichen Songs, und daher wundert die Wahl nicht, das dieser Song auch die erste Single darstellt.

Der rote Faden mit der in Melodie gepackten Härte zieht sich durch das komplette Album, mal schneller und mit vielen intelligent platzierten Breaks versehen wie bei „Cielo Drive", „Final Day Of Innocence" oder „One World One Truth", mal schleppender und stampfender wie bei „Beautiful Madness", „It Comes At Night" oder „Breathless". Eine reinrassige Ballade haben die Dänen diesmal nicht im Gepäck, aber das semiakustische „Old Enough To Know" füllt diese Lücke fast aus.
Aber eigentlich ist es völlig egal, wie die Songs strukturiert sind, denn alles, was PRETTY MAIDS auf „Pandemonium" anpacken, tun sie auf verdammt hohem Niveau. Daher fällt der einzige wirkliche kleine Makel, nämlich dass ein echter Tophit fehlt, kaum auf. Das Album besteht aus zwölf Minihits, wobei ich den 13ten Song, den Remix von „It Comes At Night", nicht mitzähle, weil der Song ja schon einmal, wenn auch in leicht anderer Form bereits auf dem Album vertreten ist.

Fazit: PRETTY MAIDS kommen nicht so oft, aber dafür jedes Mal gewaltig. Wer die Band bisher liebte, wird auch „Pandemonium" in sein Herz schließen, und es würde mich nicht wundern, wenn Ronnie Atkins und Co. mit diesem Album auch jede Menge neue Fans gewinnen würden. Und Ken Hammer beweist erneut, dass er den Spitznamen „Das Riffmonster" nicht zu unrecht verliehen bekam. Auf eins ist zumindest immer Verlass: Wo PRETTY MAIDS draufsteht, sind auch PRETTY MAIDS drin. Allererste Sahne!