Beast In Black - Berserker Tipp

Beast In Black - Berserker
    Power Metal

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 03.11.2017
    Bewertung:9/10

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Wer sich in den letzten Wochen die Zeit genommen hat, die Werbeanzeigen in einschlägigen Metalmagazinen zu lesen, dürfte keinen Weg an diesem schicken Zitat vorbei gefunden haben: „Man muss schon total verrückt sein, um dieses Album nicht zu lieben!“. Ein Zitat, auf welches Band wie Label mächtig stolz zu sein scheinen, stammt es doch von niemand Geringerem als NIGHTWISH-Mastermind Tuomas Holopainen höchstpersönlich.

Von wem und was hier überhaupt die Rede ist? Selbstverständlich von "Berserker“, dem Debütalbum der erst 2015 gegründeten Heavy Metal Band BEAST IN BLACK.

Klingt also alles erst einmal nach wunderschöner Underground-Metal-Romantik, bei der eine junge unbekannte Band von einem gestandenen Künstler entdeckt wird und wundersamerweise ein richtig gutes Debütalbum auf den Markt wirft. Tja, weit gefehlt. BEAST IN BLACK sind nicht irgendwelche Newcomer, sondern durchaus bekannte Musiker, welche ihren ersten Auftritt gleich einmal im Vorprogramm der eben erwähnten NIGHTWISH absolviert haben und für "Berserker“ einen Plattenvertrag mit Nuclear Blast abgestaubt haben.

BATTLE BEAST bist du's?

Federführend für die Band zeichnet mit Anton Kabanen nämlich ein alter Haudegen, dessen Ausstieg aus BATTLE BEAST anno 2015 sicher den ein oder anderen Fan geschockt haben dürfte. Wer jedoch Angst hatte, nie mehr solch tolle Musik wie auf den ersten BATTLE-BEAST-Scheiben erleben zu dürfen, darf sich entspannen: BEAST IN BLACK knüpfen genau dort an, wo die Finnen nach drei Platten aufgehört haben.

Denn: Die Band um Gesangswunder Yannis Papadopoulus spielt vom Opener "Beast In Black“ weg vom klassischen Heavy Metal inspirierten Metal, welcher leise an Genre-Größen wie JUDAS PRIEST, ACCEPT oder auch W.A.S.P. erinnert. Glorreich tönen die Keyboard-Fanfaren durch eine Vielzahl der Songs, welchen auch der sanft elektronische Einschlag der BATTLE-BEAST-Tage nicht fehlen darf. Entstanden sind so zehn Songs (die Bonustracks der Digipack-Edition standen nicht zur Verfügung), welche kaum zu wünschen übrig lassen.

BEAST IN BLACK reihen einen Ohrwurm an den nächsten und haben mit Yannis Papadopoulus einen Sänger in den eigenen Reihen, welcher mit jedem neuen Stück neue Sprossen auf der keine Grenzen kennenden Tonleiter erklimmt. Wer die erste Single der Band ("Blind And Frozen“) bisher nur vom Hören kennt, sei hiermit darauf hingewiesen: Hier singt ein Mann.

Vielfalt ist Trumpf

„Berserker“ präsentiert sich unglaublich reif für ein Debütwerk und versteht es vorbildlich, nicht nur zehn formidable Stücke aneinander zu reihen, sondern diese darüber hinaus auch noch vielfältig zu gestalten. Neben den härteren, stark am japanischen Manga „Berserk“ orientierten Stücken wie „Beast In Black“ oder „Zodd The Immortal“, versammelt das Album Power-Metal-Hymnen ("Blind And Frozen“), Balladen ("Ghost In The Rain“) und kräftige Symphonic-Stampfer ("Eternal Fire“). Mit "Crazy, Mad, Insane“ hat es sogar ein 80er-Jahre-Italo-Discostück auf die Scheibe geschafft. Achtung, fieser Ohrwurm voraus!

"Berserker“ lässt somit kaum Raum für Kritik, was dann doch die Frage aufwirft: Wie wollen die Jungs das mit ihrem Zweitwerk toppen? Vielleicht mit längeren, epischen Songs, wie es das tolle "End Of The World“ schon andeutet, welches eines meiner heimlichen Highlights auf "Berserker“ ist. Doch prinzipiell ist es völlig gleich, mit welchem Song Label und Band versuchen, das Album zu bewerben, denn BEAST IN BLACKs "Berserker“ ist ohne Wenn und Aber ein Pflichtkauf für jeden Metal-Fan, der auch nur ansatzweise etwas mit JUDAS PRIEST und Co. anzufangen weiß. Einfach mal reinhören!

Tracklist

1. Beast In Black 4:29
2. Blind And Frozen 5:04
3. Blood Of A Lion 5:03
4. Born Again 3:51
5. Zodd The Immortal 3:34
6. The Fifth Angel 3:30
7. Crazy, Mad, Insane 3:30
8. Eternal Fire 3:34
9. End Of The World 5:10
10. Ghost In The Rain 5:35