Geschrieben von Freitag, 04 Mai 2012 20:53

Red Fang & Black Tusk - Hamburg / Hafenklang

redfang

26.04.2012 - Auf geht’s nach Hamburg ins Hafenklang. Zwischen Fischmarkt und Elbe eher unauffällig gelegen und nicht mehr in bester Verfassung, passt der Club wie die Faust aufs Auge zu einer Rockband wie RED FANG. Die Jungs spielen soliden Stonerrock und tourten kürzlich mit MASTODON. Da diese nun mit OPETH Nordamerika unsicher machen, beschloss man kurzerhand, Europa erneut einen Besuch abzustatten. Diesmal jedoch als Headliner und mit BLACK TUSK als Support. Die bisherigen Shows sind alle ausverkauft und die Frühjahrstour wurde nun bis in den Sommer verlängert, das sollte man sich nicht entgehen lassen.


BLACK TUSK sind eine ausgezeichnete Wahl fürs Vorprogramm. Die Sludge Band ergänzt den Headliner optimal und das eingespielte Trio kann ordentlich einheizen. Die Jungs hüpfen und tanzen über die Bühne und werden vom Publikum gebührend gefeiert. Bassist Jonathan und Gitarrist Andrew haben sich gut aufeinander abgestimmt, sodass in den Soloparts genügend Dampf vom Bass zu hören ist und ich keine zweite Gitarre vermisse. Sie posen wie die großen Rockstars und sind bei bester Laune. Dem Publikum ist die Vorband auch genehm, man wärmt sich schon mal für RED FANG auf. Nach 45 Minuten stiefeln die Jungs von der Bühne und machen Platz für den Hauptact.

RED FANG
lassen auch nicht lange auf sich warten, richten sich auf der Bühne ein und starten ohne weitere Ankündigung mit „Malverde“. Die Gitarren heulen los und RED FANG haben die Meute sofort im Griff. Die Band ist fit wie ein Turnschuh, trotz täglicher Auftritte.
Nach den ersten Titeln meldet sich Sänger und Bassist Aaron zu Wort, auf Deutsch. Erstaunlich, was er bisher in Deutschland aufgegriffen hat: Er wünsche uns einen schönen Abend und putze sich täglich die Zähne, schön zu wissen. Anschließend starten die Jungs mit „Night Destroyer“ und „Good to Die“ durch – wer einen ruhigen Abend erwartet, wird enttäuscht. Es wird gemosht, was das Zeug hält und spätestens bei „Number Thirteen“ sollte jeder am Feiern gewesen sein.

Mit „Wires“ schmettern uns RED FANG einen Knaller um die Ohren. Die Menge flippt völlig aus und nach kurzer Zeit stürmen die ersten Stagediver die kleine Bühne. Der Monitor wird als Sprungturm missbraucht und nach dem folgenden „Sharks“ ermahnt Aaron uns, nicht vom Monitor zu springen und ein wenig auf der Bühne aufzupassen. Während des Getümmels fällt hin und wieder der Mikrofonständer um und viele Bierflaschen gehen zu Fall. Die Band positioniert sich während des Auftritts immer weiter hinten auf der Bühne, um irgendwie neben den Stagedivern die Songs zu Ende zu bringen. Wir werden netterweise als verrückter Haufen bezeichnet und zeigen nun so richtig, was Hamburg drauf hat. Die Meute feiert jeden Song gnadenlos ab!

Anschließend geben die Jungs „Bird On Fire“ und „Painted Parade“ zum Besten, die beiden Gitarristen Bryan und David wechseln sich bei den Soloparts ab, sodass auch keiner zu kurz kommt. David Sullivan spielt sich in seinen Parts immer in eine gewisse Trance und versinkt völlig in seiner Welt. Anschließend gibt es mit „Prehistoric  Dog“ einen weiteren Knaller zum Luftgitarrespielen, bevor es dann zur Zugabe in den Endspurt geht. Nach kurzer Verschnaufpause legen RED FANG mit „Hank Is Dead“ nach. Die Meute freuts, ist nicht zu bändigen und geht noch ein letztes Mal richtig ab. Anschließend lässt man zum folgenden „Throw Up“ das Konzert ausklingen.

Bühne und Band sind noch komplett und das Publikum macht einen zufriedenen Eindruck. Alles in allem ein ausgezeichneter Abend mit allem, was zu einem Rockkonzert dazugehört. Die Stimmung kochte durchgehend auf hohem Niveau und die bekannten Titel aus den hervorragenden Videos der Band knallten ordentlich, auch wenn die Band tatsächlich weniger Bier als in ihren Videos trinkt.

Setlist:

Malverde
Night Destroyer
Good To Die
Number Thirteen
Sharks
Into The Eye
Wires
Humans Remain Human Remains
Bird On Fire
Painted Parade
Prehistoric Dog
--
Hank Is Dead
Throw Up



Fotos © BurnYourEars / Cengiz Aglamaz
Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.