Außer einer netten Stehlampe gab es auf der Bühne nicht viel zu sehen, die Lightshow war ein Witz (Strom sparen?) und auch der Sound durchwachsen, weil die Instrumente und der Gesang keine Einheit bilden wollten.
Spannung und Freude kamen aber trotzdem auf, schließlich sollte das Konzert einen Vorgeschmack auf das neue Album liefern. Mit „I don't know"", „Ireland", „Saviour", Information" und den beiden Instrumentals „Pessimistic" und „Horizon" gab es jede Menge neues Material vom mehrmals verschobenen „Catch Without Arms"-Nachfolger „The Pariah, The Parrot, The Delusion" zu hören, die allesamt einen positiven Eindruck hinterließen, durch diverse YouTube-Clips aber auch schon bekannt gewesen sind, so dass sich die Spannung dann doch in Grenzen hielt.
An der Qualität sämtlicher Songs gab es nichts auszusetzen, DREDG spielen in ihrer eigenen Liga und verzücken mit ihrem eigenständigen Alternativ-Prog immer noch die Gemüter. Vor allem die atmosphärischen Gitarren und der einfühlsame Gesang sind ein Genuss. Ein oder zwei schnellere Songs wie etwa „Tanbark", „Stone By Stone" oder „Hungover On A Tuesday" hätten dem Konzert bestimmt gut getan, aber man kann ja nicht alles haben. So war dann nach nur 70 Minuten ohne eine einzige Zugabe Schluss, auch das bei früheren Konzerten übliche Schlagzeug-Outro fiel leider aus.
Wer DREDG zuvor bereits live gesehen hat, weiß, dass sie es besser können, und ich bin mir sicher, dass bei den Festival- und Clubshows Anfang Juni wieder mehr zu hören und sehen sein wird. Also auf keinen Fall verpassen, denn eine Band wie DREDG gibt es kein zweites Mal. Und wenn die Kalifornier eins bewiesen haben, dann dass sie trotz ihrer Götterscheiben „El Cielo" (2002) und „Catch Without Arms" (2005) doch nur Menschen sind. Aber eben welche von der besseren Sorte.
So, und jetzt warten wir alle artig auf das neue Meisterwerk, welches angeblich am 29. Mai erscheinen soll und insgesamt 18 Tracks enthält.
„Die Kombination von Visuellem und Sound macht das komplette DREDG-Erlebnis aus." Das sagt Sänger Gavin Hayes in der aktuellen Presseinfo. Gezeigt hat er es nicht an diesem Mittwoch Abend im ausverkauften Kölner Gebäude 9, die eigentlich viel zu klein für eine Band dieser Größe gewesen ist.
Alle Artikel zu