Geschrieben von Montag, 20 Dezember 2004 14:47

The 244GL, Julith Krishun & Tangled Lines - Göttingen / Juzi


Review

 

Wieder einmal lud das JuZi in Göttingen zu einem Abend voller Chaos, Metal und Punk ein und man sollte auch dieses Mal nicht enttäuscht werden. 

Erste Band des Abends waren Tangled Lines aus dem schönen Osten. Wenn ich es richtig mitbekommen habe kamen sie genau wie Julith Krishun aus Dresden um genau zu sein. Interessanteste Person in dieser Band war eindeutig die Shouterin, die mit Baby-Tom&Jerry-Shirt, und Feen-Flügeln auf die Bühne kam. Dazu hatte sie eine sehr aufdringliche, hohe Stimme, mit der sie sowohl shoutete als auch kreischte! Gepaart wurden ihre Vocals mit einer schwer zu definierenden Musik. Ich würde es mal Chaos-Punk nennen. Die Bandbreite reichte dabei von groovigen bis hin zu Mosh- und Knüppel-Parts. Teilweise dachte man einfach nur: Was machen die da eigentlich? Aber dem eingefleischten Chaos-Fan, so wie ich es bin, trieb es einfach nur die Freudentränen in die Augen. Ich dachte ernsthaft: Wie viel besser müssen die anderen Bands eigentlich noch werden? Ohne Zweifel eine grandiose Show von einer grandiosen Band! Und der Sound war überraschender Weise im JuZi mal richtig gut, was übrigens für alle drei Bands galt! 

Nun betraten Julith Krishun die Bühne! Da ich ja ein Fan von Frauen in Bands bin muss ich auch hier erwähnen, dass am Bass eine Frau am Werke war. Leider war aber fast der komplette Auftritt von Julith Krishun mit Pannen bestückt. Zuerst ging das Boxen-Mikro des Gitarristen nicht und später fing auch noch der Amp der Bassistin an zu spinnen. Trotz alledem legten Julith Krishun eine sagenhafte Show hin! Warum haben solche Bands eigentlich keinen Plattenvertrag? Ihre Musik würde ich stark Richtung Converge Jane Doe-Platte einordnen. Sowohl absolutes Gitarren-Chaos-Gefrickel als auch ruhige, melancholische Parts, die einfach nur eine verrückte, theatralische Endzeit-Stimmung vermitteln. Dazu kam dieses abnormal, aggressiv-hohe Kreischen des Sängers, der höchstens 1,70m oder noch kleiner und vielleicht gerade mal 50kg wog. Ich hätte nie gedacht, dass er so ein Organ hat! Wirklich eine sehr, sehr gute Band! Und das nicht nur musikalisch, sondern auch vom Songwriting. Schade fand ich es nur, dass sich alles vielleicht ein bisschen zu sehr nach Converge, Everytime I Die und Konsorten angehört hat. Ein bisschen mehr eigene Ideen hätten die Musik vielleicht noch besser gemacht! 

Als drittes und letztes kam die Band, auf die alle gewartet hatten: The 244GL aus Göttingen! Dass man zu dieser Band eigentlich nicht mehr viel sagen muss und dass ich ein riesiger Fan von ihnen bin brauch an dieser Stelle eigentlich auch nicht mehr erwähnt werden! Interessante Geschichte an diesem Abend war aber, dass Gitarrist Fabian ab diesem Abend nun von einem Gitarristen namens Olli ersetzt wird, der ein Soli nach dem anderen hinlegte! Das bedeutete auch, dass The 244GL an diesem Abend mit 3 (!) Gitarren auf der Bühne standen, was einen ziemlich fetten Sound rüberbrachte! Die Musik die The 244GL machen kann man wohl auch irgendwie in die Schiene Chaos-Metal mit einschieben. Allerdings sind sie meines Erachtens ganz Große in diesem Metier! Sängerin Hanna gab auch mal wieder alles und hat für mich eine der besten weiblichen Schrei-Stimmen, die ich bisher gehört habe! Wirklich eine großartige Band die meiner Meinung nach auch die beste Show am Abend bot! Gespielt haben sie ungefähr 45-50 Minuten plus 3 Songs in der Zugabe. Danach war dann aber auch Ende im Gelände, was man der ganzen Band auch ansah. An diesem Abend gaben The 244GL wirklich annähernd alles und haben damit wohl auch nur zufriedene Konzertbesucher zurück gelassen. 

Alles in allem wirklich ein ganz großes Konzert! Jeder der nicht da war kann sich jetzt in die Ecke setzen und eine Runde ärgern. ;-)