Geschrieben von Montag, 04 April 2005 15:49

The Great Deceiver, Bridge To Solace, Deadlock & Velvet Stab - Salzgitter / Forellenhof




 

 

 

 

 

 
01.04.2005 - Ab ging es in den schon von sehr vielen guten Konzerten her bekannten Forellenhof in Salzgitter. An diesem Abend sollten The Great Deceiver, Bridge To Solace, Deadlock und Velvet Stab spielen. Man konnte also mit den knapp 90 Besuchern zusammen gespannt sein.

Nach längerem Soundcheck der vier Bands betraten gegen 21 Uhr endlich die Newcomer aus Budapest, Ungarn, namentlich Velvet Stab, die Bühne. Die Musik der Fünf lässt sich nur schwer beschreiben. Sagen wir einmal es ist eine Mischung aus Deftones und New School Hardcore. Die Band kam sehr motiviert auf die Bühne und war bereit loszurocken. Doch leider machte das extrem miese Publikum an diesem Abend der Band, und später auch den anderen Bands, einen Strich durch die Rechnung, indem es einfach nur dastand und sich nicht einen Zentimeter bewegte. Das führte auch schnell dazu, dass zwar die Band noch einigermaßen motiviert die ca. 40 Minuten des Gigs zu Ende spielte, Sänger Zoli aber offensichtlich von Song zu Song weniger Lust bekam. In meinen Augen sehr verständlich - vor allen Dingen wenn man so fette Songs auffährt!Nächste Band am Abend waren Deadlock. Diese Band aus Deutschland ist ja dafür bekannt, dass sie super-schnellen und aggressiven Metalcore spielen und eigentlich jede Tanzfläche zum beben bringen. Doch an diesem Abend war von Seiten der Tanzfläche her nichts davon zu spüren. Auch diesmal wurde herzlich wenig getanzt. Schade eigentlich, denn sowohl die Songauswahl war über alle bisherigen Alben und Splits gut verteilt und die Band selber spielte ein makelloses Konzert von knapp 45 Minuten. Für meinen Geschmack waren diese beiden Bands mit Abstand die besten am ganzen Abend. Von hier aus ging es eigentlich nur noch bergab.

Dritte Band war nämlich Bridge To Solace, die ebenfalls aus Budapest, Ungarn kommen. Bisher fand ich diese Kombo eigentlich immer sehr sympathisch, hatte sie aber vorher nur auf Platte gehört. Zwar zeigten Bridge To Solace einen sehr guten Auftritt, waren aber über das lahme Publikum ebenfalls angepisst, was man vor allen Dingen an den Statements des Sängers mitbekam, der immer wieder versuchte, das Publikum zu bewegen, und spielten vermutlich gerade deshalb auch höchsten 25-30 Minuten. Länger hätte ich mir den Auftritt dieser in meinen Augen sehr guten Band schon erhofft.

Headliner  am Abend waren The Great Deceiver aus Schweden. Diese Band ist ja vor allen Dingen durch ihren sehr prominenten Sänger, welcher früher bei At The Gates gesungen hat, bekannt. Der Auftritt von der Band war zuerst einmal sehr gut und mit über einer Stunde anständig lang. Die fünf Schweden hatten sichtbar Bock zu spielen und störten sich auch wenig daran, dass nur fünf Leute tanzten und viele auch schon gegangen waren. Musikalisch haben mir The Great Deceiver aber überhaupt nicht gefallen. Ihre Musik ist mit Sicherheit sehr einzigartig! Hier wird der typische Up-Beat-Riff sehr oft ausgepackt und von wilden Cry-Baby-Soli unterbrochen. Das erinnerte mich irgendwie immer ein bisschen an Sepultura und Soulfly, jedoch ohne das Tribal-Drumming. Fakt ist jedoch, dass The Great Deceiver mich songtechnisch nicht überzeugen konnten und für mich im Endeffekt die schlechteste Band am Abend waren.

Mein Fazit: Die ersten beiden Bands (Velvet Stab & Deadlock) überzeugten sowohl durch fette Songauswahl als auch durch sehr gute Performances. Bridge To Solace haben sich von der extrem miesen Crowd ein bisschen zu sehr runterreißen lassen und The Great Deceiver hatten zwar Bock, konnten aber musikalisch nicht überzeugen. Alles in allem aber ein ziemlich gutes Konzert. Hoffen wir nur, dass die Bands bei ihren nächsten Auftritten kein Publikum auf Valium vorfinden - das hat nämlich meiner bescheidenen Meinung nach keine Band verdient!