Geschrieben von Montag, 22 November 2021 11:40

Debauchery mit Epsilon und Fallen Utopia - Konzertbericht aus Wien

06.11.2021 – Escape, Wien. Nachdem fast alle größeren Konzerte im Oktober und November abgesagt wurden, kündigte DEBAUCHERY eine kurze Tour durch Mittel/-Süddeutschland und Österreich an. BYE hat der Monsterformation um Thomas Gurrath für euch einen Besuch abgestattet.

Fallen Utopia

Den Anfang des Abends machte die Kärntner Death-Metal-Formation FALLEN UTOPIA. Das Quintett aus Liebenfels war bereits mittendrin im Set, als die Redakteurin etwas verspätet eintraf. Der kleinen Menge, die den Keller, der den Live-Bereich der Metal Bar beinhaltet, bereits ziemlich ausfüllte, war bereits zu Beginn des Abends anzumerken, dass eine solche Atmosphäre während der letzten 1,5 Jahre fehlte.

Musikalisch bewegt sich FALLEN UTOPIA irgendwo zwischen Death und Thrash Metal und fällt live eher in die Kategorie „unspektakulär aber spaßig“. Den Anwesenden schien es zu gefallen und es war deutlich zu merken, dass die fünf Musiker in Wien keine Unbekannten sind. Mit ganzen drei vom Publikum eingeforderten Zugaben machte FALLEN UTOPIA dann nach einer guten dreiviertel Stunde Spielzeit die Bühne frei für die zweite Band des Abends: EPSILON.

Epsilon

Wer im Soundcheck bereits eine Death-Metal-Version des Intros der 90er Kinderserie „Pinky und der Brain“ zum Besten gibt, hat ohne auch nur einen Ton gespielt zu haben bereits die Sympathie des Publikums. Zwar bezeichnen die fünf Jungs aus dem niederösterreichischen St. Pölten ihre Musik als Melodic Death Metal, klingen aber live eher nach einer Mischung aus Death und Thrash Metal.

Ihre 45 Minuten Stage-Time bestritten EPSILON mit Songs aus ihren zwei Full-Length-Alben „Truly Yours and in Love“ und „Zu richten“. Die meisten Besucher:innen schienen die Musik zwar schon einmal gehört zu haben, standen aber weitestgehend still vor der Bühne. Etwas Bewegung kam dann erst in den Keller, als EPSILON ihren mit Abstand tanzbarsten und bekanntesten Song „Foxy Knoxy“ anstimmten. Ab diesem Punkt schien das Eis gebrochen und das Publikum etwas bewegungsfreudiger zu sein.

Richtig auf Touren kam das Publikum dennoch nicht und nach acht Songs plus den üblichen zwei Zugaben, die alle klangen, als hätte man sie schon einmal irgendwo gehört, war es dann Zeit für den Hauptact des Abends: DEBAUCHERY.

Debauchery

Die Uhr schlug 22:00 Uhr und DEBAUCHERY betraten die mittlerweile sehr episch aussehende kleine Bühne. Die Musiker um Thomas Gurrath hatten sich in ihre besten Monsteroutfits geschmissen und brachten das mittlerweile sehr gut gefüllte Escape schon nach den ersten Tönen zum Headbangen. Zunächst erklangen ein paar Songs aus dem neuen Album „Monster Metal“, spätestens jedoch beim Klassiker „Demonslayer“ brach im kleinen Keller endgültig ein Moshpit aus, der das Fotografieren für die beiden anwesenden Fotograf:innen nicht unbedingt vereinfachte.

An dieser Stelle war nun für alle Anwesenden und potentielle Außenstehende zu merken, dass die Pandemie nicht spurlos an den Konzertliebhaber:innen und Musiker:innen vorbeigegangen ist. Die Freude über Livemusik stand allen ins Gesicht geschrieben. DEBAUCHERY führten ihr Set weiter mit einem Mix aus alten Klassikern und Songs vom neuen Album, wobei sowohl alt als auch neu gleichermaßen gut beim Publikum ankam.

Zwischendrin überrasche die Formation mit kleineren Showeinlagen, einem Maskenwechsel seitens Gurrath und einer ca. zehn bis fünfzehnminütigen Version des Songs „Monster Metal“, bei dem Gurrath mehrmals Gitarre spielend seine Runden durchs Publikum drehte und sich an der Bar mit ausreichend Bier versorgte.

Nach den regulären 90 Minuten wollte das Publikum DEBAUCHERY aber noch lange nicht gehen lassen und vier Zugaben (die letzte musste beim Clubbesitzer bzw. Veranstalter persönlich erfragt werden) später verließen die drei Musiker völlig fertig, mit lachenden Gesichtern (zumindest so fern man das durch die Monstermasken beurteilen konnte) die Bühne. So endete ein für viele lang ersehnter Konzertabend, der hoffentlich alsbald wiederholt werden kann.