Geschrieben von Donnerstag, 17 Mai 2007 15:30

Stone The Crow & IO - Köln / Underground





Link: www.stone-the-crow.de
www.io-rocks.de
16.05.07 - Acht Jahre nachdem ich mir das Debutalbum von STONE THE CROW gekauft habe, hatte ich nun endlich die Möglichkeit, die Schwaben live on stage zu sehen. Nach der langen Wartzeit war die Spannung auch dementsprechend groß, denn STC gehören zu den wenigen persönlichen Lieblingsbands, die ich bisher noch nicht auf der Bühne gesehen hatte. Gut Ding will eben Weile haben … Neugierig war ich auch auf den Opener IO, bei denen die ehemaligen GUANO APES Musiker Dennis Poschwatta (Drums), Henning Rümenapp (Gitarre) und Stefan Ude (Bass) spielen, sowie der für mich bisher unbekannte Charles Simmons am Mikrofon. Eine coole Mischung, denn während die Ex-Affen aus Göttingen für den nötigen Groove sorgten, brachte Simmons mit seiner souligen Stimme und den Frontmann-Qualitäten musikalisch und optisch Farbe ins Spiel. „So was habt ihr noch nie gehört“, erklärte der in Süddeutschland lebende Amerikaner vor einem der bisher nur als Demo existierenden Songs. „Wir mixen Alternative, Soul, Reggae und Dancehall. Aber eigentlich wollen wir nur Spaß haben!“ Den hatte sowohl die Band als auch das Publikum, denn die positive Ausstrahlung von IO und der eigenständige Sound sorgte für freudige Gesichter im Publikum und gute Unterhaltung in den Hörgängen. 


Zwar merkte man IO noch an, dass einige Schläge bzw. Töne noch nicht ganz sitzen, aber wenn es wirklich stimmt, dass der eine oder andere Track tatsächlich erst beim Soundcheck einstudiert wurde, konnte man darüber auch gerne hinwegsehen/-hören. Auf das hoffentlich bald erscheinende Debutalbum freue ich mich jetzt schon, und wer wissen möchte, wie IO klingen, der zieht sich am besten mal den Track „Rage“ auf www.myspace.com/ioonline rein. Daumen hoch! Das selbe gilt auch für STONE THE CROW, die meine Erwartungen auf jeden Fall erfüllt haben. Der Band, die nach fünf Jahren Pause gerade ihr viertes Album „Fitting The Pieces“ veröffentlicht hat, war anzumerken, dass sie wieder voll durchstarten will. Doch es dauerte ein paar Songs, bis der Funke auf das Publikum übersprang, denn die erste halbe Stunde waren STC doch eher mit sich selbst beschäftigt, bzw. zu sehr in sich gekehrt. Vielleicht war es Unsicherheit oder die in der Zwischenzeit verloren gegangene Routine, wer weiß? Einen Vorwurf kann man der Band sicherlich nicht machen, denn ab der Mitte des Sets bis zur Zugabe hüpften die Fans voller Freude vor der kleinen Bühne und ließen sich vom fetten Sound und den hochklassigen Melodien mitreißen. Auch Sänger Marc merkte irgendwann, dass es gar nicht so schwer ist, die Zuschauer mit Hilfe von etwas Kommunikation zu begeistern, und so wurde der Gig am Ende doch noch zum Triumphzug. Bei so starkem Songmaterial aber auch kein Wunder. Musikalisch war sowieso alles einwandfrei, mit „Daylight“, „Passenger“, „In One“ und „Hate Me“, „Another 14 Days“ gab es auch Songs von den ersten beiden Scheiben, die für mich auch die Highlights des Abends gewesen sind. Die Nummern des aktuellen Albums „Fitting The Pieces“ sind mir dagegen eine Spur zu pathetisch, zu verhalten, zu simpel und erinnern eher an Ami-Kram wie CREED als an den eigenständigen, powervollen Alternativ-Rock der früheren Werke. Zum Abschluss bleibt zu sagen, dass die etwa 60 bis 80 Zuschauer zwei großartige Bands gesehen haben, von denen die eine gerade erst durchstarten will und die andere sich längst in der Umlaufbahn befindet. Mehr als zwei Stunden coole und abwechslungsreiche Musik, mehr kann man wirklich nicht verlangen. Wenn IO oder STC wieder nach Köln kommen, bin ich auf jeden Fall wieder dabei! Ihr auch?