Equilibrium – Erdentempel

Equilibrium – Erdentempel
    Pagan Metal

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 06.06.2014
    Bewertung:7/10

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Schon einige Winter sind ins Land gezogen, seit EQUILIBRIUM ihren letzten Silberling veröffentlicht haben. Das lässt immerhin Platz zur Hoffnung, dass die Bayern sich viel Zeit genommen haben, um die lange Pause mit einem Epos von Album zu entschädigen.

„Erdentempel“ steigt ganz typisch für EQUILIBRIUM ein und das ruhige, instrumentale Intro „Ankunft“ besänftigt den Hörer noch kurz, bis es dann mit „Was lange währt“ in alter Knüppel-Manier los geht. Die Texte sind deutlich besser zu verstehen als auf den letzten Alben – ob dies nun gut oder schlecht ist, bleibt jedem selbst überlassen. Die Melodien machen bei „Erdentempel“ einen sehr wichtigen Faktor aus, denn sie wirken entweder bekannt und wie nochmal durch den Fleischwolf gezogen, oder aber sie sind komplett eigen und anders. So erinnert „Wirtshaus Gaudi“ stark an Apres-Ski, was durchaus eine willkommene Abwechslung ist, doch „Karawane“ wirkt sehr südländisch, als hätten sich die Jungs während des Schreibens in eine alte Wüstenhütte verzogen. „Wellengang“ hingegen erinnert stark an eine Mischung aus SANTIANO und Cpt. Jack Sparrow. Doch überall finden sich auch altbekannte Elemente, die die Herzen aller EQUILIBRIUM-Fans höher schlagen lassen werden: „Waldschrein“ erinnert ein wenig an Alben wie „Turis Fratyr“ oder „Sagas“ und lassen den Höhrer ein wenig in Erinnerungen schwelgen.

Das Quartett aus dem Süden unserer schönen Republik hat es keineswegs verlernt, seine Instrumente zu gebrauchen und haut auch mit „Erdentempel“ ein sehr gutes neue Album raus – jedoch hätte man nach der langen Pause ein wenig mehr erwartet. Viele Melodien sind schon einmal gehört und Robse scheint ein wenig an Kraft in seiner Stimme verloren zu haben. Ein neues „Sagas“ haben die Bayern leider nicht fabriziert, doch es ist eine gelungene Abwechslung, die Spaß auf mehr macht, sofern man sich mit den erwähnten teils merkwürdigen Melodien anfreunden kann.