The Jelly Jam - Profit Tipp

The Jelly Jam - Profit
    Eingängiger Alternative/Progressive Metal

    Label: Mascot Label Group
    VÖ: 27.05.2016
    Bewertung:8/10

    THE JELLY JAM im Web


Fünf Jahre nach "Shall We Descend" veröffentlichen THE JELLY JAM ihr viertes Studioalbum "Profit". Damit wird das Trio um Sänger und Gitarrist Ty Tabor (KING'S X), Bassist John Myung (DREAM THEATER) und Drummer Rod Morgenstein (WINGER) neben altgedienten Fans auch alle zufrieden stellen, die auf angeproggten, düsteren und vor allem eingängigen Metal stehen.

Laut Tabor hat die Band, deren Ursprünge auf die bis Ende der Neunziger, noch mit ex-DREAM THEATER-Keyboarder Derek Sherinian aktiven PLATYPUS zurückgehen, auf "Shall We Descend" ihren Sound gefunden. "Profit" ist laut seiner Aussage noch etwas düsterer, härter und experimenteller ausgefallen. Das vierte Studiowerk ist zwar kein Konzeptalbum, folgt aber einem inhaltlichen roten Faden: Es geht um die immer stärker werdende Rolle des Geldes (daher auch das gelungene Wortspiel im Titel), um das Streben der Menschen nach Jobs, Kohle und Luxus, ohne dabei auf die begrenzten Ressourcen unseres Planeten zu achten - bis irgendwann der große Knall kommt.

Mit Tabor, Myung und Morgenstein bestehen THE JELLY JAM aus drei gestandenen Musikern mit Jahrzehnte langer Erfahrung, die sich abseits ihrer Hauptbands musikalisch austoben wollen. Auf "Profit" klingt das Trio ein bisschen wie eine Mischung aus ALICE IN CHAINS, eingängigen PORCUPINE TREE und einer Prise BEATLES-Harmonien. Der mörderisch groovende Opener "Care" mit seinem Ohrwurm-Chorus, das von Akustikgitarren getragene, eingängige "Stain On The Sun", "Water", "Heaven", das lässige "Stop", das melancholische "Ghost Town" oder die beiden letzten Nummern "Fallen" und "Strong Belief": THE JELLY JAM zelebrieren ihre eigene Mischung aus düsteren Brechern und leichtfüßigen Ohrwürmern perfekt. Richtig proggig wird's eigentlch nur im vertrackten "Perfect Lines (Flyin?)" und "Permanent Hold", einem Instrumental mit Jam-Charakter. Davon abgesehen kommen alle Songs auf den Punkt, bestechen durch die brillante Schlagzeugarbeit von Morgenstein, Myungs prägnante Bassläufe sowie Tabors exzellentes Riffs und gefühlvolle Soli. Und natürlich die hochmelodischen, an die BEATLES erinnernden Vocals, die das Markenzeichen des KING'S X-Frontmanns sind.

"Profit" ist abwechslungsreich, wird auch nach dem 20. Hören nicht langweilig und besticht neben dem durch die Bank hervorragenden Songwriting mit einer wuchtigen Produktion. Progressive Elemente werden so unaufdringlich zwischen Grooves und Melodien eingeflochten, dass "Profit" ganz sicher nicht nur Liebhabern vertrackter Rhythmen zu empfehlen ist.

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