Argyle Goolsby - Darken Your Dorstep

Argyle Goolsby - Darken Your Dorstep
    Horror Punk

    Label: Ring Of Fire/Broken Silence
    VÖ: 29.09.2017
    Bewertung:7/10

    Homepage


Ich muss dringend aufhören, dieses Album in Dauerschleife laufen zu lassen, weil mir für die Besprechung nichts Passendes einfällt. Nicht, dass das Album von Ex-Blitzkid Argyle Goolsby nicht gut wäre, aber fast 20 kurze, poppige Horror-Punk-Songs sind nichts, was mein Hirn öfter als zehn Mal in wenigen Tagen übersteht, ohne einen merkwürdigen Medley-Ohrwurm zu kultivieren, der mich auf Dauer doch leicht wahnsinnig macht.

Also schnell die Eindrücke zu Papier gebracht, bevor hier sowas raus kommt wie "All work and no play makes Jack a dull boy".

Wie klingt es denn?

Das BLITZKID-Erbe ist deutlich spürbar, aber es klingt dann doch etwas moderner und vielleicht einen Ticken härter. Die Produktionsqualität ist nicht auf technische Perfektion aus, aber doch so hochwertig, dass man ohne weiteres glaubt, dass die kleinen Imperfektionen und der stellenweise doch recht komprimiert klingende Sound, vor allem in den Gitarren, eine bewusste künstlerische Entscheidung war.

Unter anderem dieser stellenweise fast dumpfe Sound macht es trotz der vielen Parallelen ein kleines bisschen dunkler und atmosphärischer als BLITZKID. Teilweise klingt es so, als würde man heimlich durch ein Schlüsselloch lauschen, allerding ohne dass dabei zu viele Nuancen verloren gehen. Insgesamt steht es aber in einer geraden historischen Linie, und stellt trotz Entwicklung in Details kein Bruch mit dem Grundkonzept dar.

Schnell noch die Highlights

Das Album besteht aus einem leicht verschwimmenden Hintergrundrauschen auf hohem Niveau mit diversen Highlights. Da wäre zum einen "Blood Cave", das den ersten Ohrwurm des Albums beschert. Beim passenden Film, den ich dazu finde, bin ich mir aber fast so sicher, wie beim nächsten Aushängeschild, "Mister Badadook", dass er anders als die beiden Songs keine besonders vorzeigbaren Vertreter des Genres sind.

Nach "Life Without Soul" als kleine positive Beule im soliden Untergrund folgt dann "In Votive Light", das es schafft, eine ganz eigene Stimmung zu kreieren, ohne dabei merklich vom Rezept abzuweichen. "Destroy All Humans" drückt recht gut meine Stimmung aus, ohne dabei im Ansatz aggressiv zu sein. Allerdings deutlich zu kurz für den durchschnittlichen reißverschlussinduzierten Stau – und in Dauerschleife macht es dann doch irgendwann aggressiv. "Washer At The Ford" hat dann nichts Außergewöhnliches zu bieten, aber vielleicht sticht es grade dadurch als "perfekt nach Rezept gekocht" heraus.

Und dann das Fazit

Es gibt recht wenig Bedenken, die man als Fan – ob von Argyle Goolsby, BLITZKID oder Horror-Punk im Allgemeinen – haben sollte, zuzugreifen. Und auch ansonsten kann man durchaus mal einen Blick riskieren. Die Titel sind schön kurz und machen gute Laune wie 90er Pop-Punk, aber mit ein bisschen mehr Substanz und Horrorthematik.

Tracklist

  1. Midnight Approaches
  2. The Uninvited
  3. Ghost Light Waltz
  4. Blood Cave
  5. The Brides
  6. Mister Babadook
  7. Life Without Soul
  8. The Black Trance
  9. In Votive Light
  10. Rose Grows Red
  11. Destroy All Humans
  12. Dear Theda,
  13. Nightsurf
  14. Shadow of the Vampire
  15. The Wild Branch of Rose
  16. Washer at the Ford
  17. The Black Holly