Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Lifeforms - Multidimensional
Freunde von mir machen sich immer lustig darüber, wenn mal wieder neue Genre-Namen ihr "Unwesen treiben" und die Szene immer noch weiter aufgespalten wird. „Djent" ist mit Sicherheit eines dieser Wörter, das den Jungs ein Lachen abringen könnte, aber wer sich damit befasst, hat vermutlich ziemlich schnell ein passendes Bild vor Augen.
SuiCidE – Near Death Experience
Vierzehn Jahre ist es her, dass sich in Österreich ein paar Burschen zusammenschlossen, um mit deftiger Musik die Welt zu erfreuen. Sechs Jahre ist es her, dass die letzte Scheibe die Öffentlichkeit kennenlernte. Seither hat sich viel getan. Vermutlich ist eine der größeren Wendungen, dass SUICIDE ihren Weg seit einiger Zeit ohne Keyboarder gehen und sich dementsprechend in ruppigeren Soundlandschaften wiederfinden.
Bleed The Man - Ashes From The Past
Modern Metal steht auf der Speisekarte der Spanier von BLEED THE MAN. Mit ihrem neuen Album, welches über Coroner Records erschien, kommen all diejenigen auf ihre Kosten, die sich diesem Subgenre verbunden fühlen und es hinnehmen können, dass nicht alles Gold gleich glänzt.
Highlord - The Warning After
Was HIGHLORD hier mit ihrem aktuellen Album "The Warning After" präsentieren, kann man durchaus als amtlichen Heavy/Speed Metal mit eindeutig südländischer Prägung bezeichnen. Kein Wunder, stammen die Herren doch aus Italien, und so fühlt man sich als Hörer - zumindest was die Gesangsmelodien angeht - ein wenig an Bands der Marke DARK MOOR erinnert.
Diary About My Nightmares – The Mean Hour
In Braunschweig spielt man Death Metal und das schon seit zwölf Jahren. Insofern ist die Bande um Frontfrau Antonie Mrusek geübt und haut uns ihren dritten Output um die Ohren. Auch wenn die Truppe bisher noch nicht über ihren Untergrundstatus hinausgekommen ist, hört man ein eingespieltes Team, das sich vor Genre-Größen nicht zu verstecken braucht.
Entrails - Raging Death
ASPHYX schwingen den „Deathhammer" und ENTRAILS drohen mit einem Song names „Bloodhammer". Es bestehen keine Zweifel daran, dass die Schweden uns mit ihrer neuen Platte "echten" Death Metal servieren möchten. Cover, Songtitel und Lyrics sind lupenrein old school und hätten auch locker vor einigen Jahren erscheinen können. ENTRAILS schlossen sich schon in den Neunzigern zusammen und trennten sich, bevor ein Demo oder eine EP zustande kamen. Erst 2008 kam es zur ersten Platte und nun drücken die Vier bereits mit Album Nummer Drei nach.
Temple Koludra – s/t (EP)
I.H. und M:W gründeten vor knapp drei Jahren in Frankfurt das Projekt TEMPLE KOLUDRA. Inwiefern der universelle Anspruch, der sich laut Infoblatt auf verschiedene Weise aus dem Namen ableiten lässt, überzeugen kann, lässt sich feststellen, denn diesen Anspruch hat ihres Namens wegen die katholische Kirche genauso. Hören wir also mal rein.
AYS - Suburban Haze EP
Wenn AYS (früher AGAINST YOUR SOCIETY) ihre neue EP beginnen, klingen sie im Opener erstmal wie der kleine, behäbige aber stark gebaute Bruder der DEAD SWANS – vor allem, weil der Gesang so wunderbar aufgekratzt klingt. Die vier anderen Stücke zeigen die Beinahe-Mönchengladbacher aber tatsächlich etwas weniger eindringlich im Vergleich mit den Engländern.
Forlorn Chambers – Unborn And Hollow (EP)
Rate, rate was ist das, 's ist kein Fuchs, 's ist kein Has', es ist – tja, wer es ist, weiß man nicht so genau. Finnen sind's aus Tampere. Wie viele es sind, ist unklar. Seit einem Jahr existieren sie. Und angeschwärzten Death Metal spielen sie auf ihrer ersten kleinen EP.
Sir Reg - 21st Century Loser Tipp
Irish-Folk-Bands gibt es wie Sand und Meer und wirklich innovativ sind die allerwenigsten davon. Als vor gut einem Jahr die Schweden SIR REG an meinem Horizont auftauchten, war ich ziemlich sicher, es hier mit einer weiteren langweiligen Combo dieser Art zu tun zu haben. Doch weit gefehlt. Klar, SIR REG erfinden die Musik nicht neu, doch die Band um den irischstämmigen Sänger Brendan spielt mit Tempo, tollen Melodien und interessanten Texten. Auch wenn das letzte und insgesamt zweite Album „A Sign of Times“ eine Weile brauchte, so entwickelte es sich zu einem famosen Werk. Und ganz ähnlich verhält es sich mit mit dem neuen Album der Stockholmer.
Todtgelichter – Apnoe. Tipp
Normalerweise verwende ich ungerne den Ausdruck „Post", um ein Genre zu beschreiben – und um Briefsendungen geht's hier auch nicht. Die Bezeichnung „Black Metal" passt aber auch nicht mehr zu TODTGELICHTER, so dass die obige Schublade die beste aller schlechten ist. Denn so richtig passt hier keine Schublade – und das ist auch gut so.
Amorphis - Circle
AMORPHIS mussten mit ihrem letzten Album „The Beginning Of Times" eine Menge Kritik wegstecken, fehlende Härte und keinerlei Weiterentwicklung wurde ihnen vorgeworfen. Offensichtlich sahen AMORPHIS dies ähnlich, denn das neue Album „Circle" wartet mit der ein oder anderen Überraschung auf.
The Resistance - Scars
Stellt euch vor, Ex INFLAMES Mitstreiter Jesper Strömblad und Glenn Ljungström, Ex THE HAUNTED Sänger Marco Aro und Ex GRAVE Drummer Chris Barkensjö entschließen sich, gemeinsame Sache zu machen und eine schwedische Metal Supergroup zu gründen. THE RESISTANCE sind genau das, und was bei den gemeinsamen Göteborg'schen Jam-Sessions entstanden ist, haben sie nach der EP „Rise From Treason" nun auf ihr Debütalbum "Scars" gebannt.
Eclipse Sol-Air - Schizophilia

- Progressive Rock / Gothic Rock / Klassik / Weltmusik
Label: Artist Station Gmbh (Soulfood)
VÖ: 26.04.2013
Bewertung:
ECLIPSE SOL-AIR sind eine der Bands, die es einem leicht machen. Selbst ein Schwerhöriger merkt bei "Schizophilia" sofort, dass hier phantasievolle Musiker am Werk sind, deren Werk bis ins Detail durchdacht ist und trotzdem mit Leib und Seele gelebt wird. Symphonische Rockmusik, die Fans von LACRIMOSA oder DEAD CAN DANCE genauso glücklich machen könnte, wie Freunde von Weltmusik, Gothic Rock oder träumerischem Prog Rock. Mit Hilfe von Querflöte, Geige, Bass, Schlagzeug, Keyboards und Gitarren entführen uns ECLIPSE SOL-AIR mühelos in andere Welten.
8 Bit Chess Club - Der Soundtrack Zur Band
8BIT CHESS CLUB haben sich wahrlich nicht lumpen lassen und präsentieren zu ihrem 16 Track starken Album „Der Soundtrack Zur Band" noch ein 24-seitiges Magazin mit Comics und allen Texten. Alles sehr bunt und kreativ, genau wie ihr Sound, der sich irgendwo zwischen DEICHKIND, EGOTRONIC und FRITTENBUDE einordnen lässt.
Purgatory – Deathkvlt – Grand Ancient Arts
PURGATORY werden 20 Jahre alt. Daher muss ich wohl diese deutsche Death Metal-Institution nicht vorstellen. Mit ihrem siebten Studioalbum bleiben sie ihrer Linie treu, spielen Todesblei der alten Schule ohne Rücksicht auf Verluste. Brachial wie eh und je merkt man den Jungs ihr Alter in keiner Weise an.
Sonic Skies - Icarus (EP)
"Angriff ist die beste Verteidigung" scheinen sich SONIC SKIES gedacht zu haben und so startet der Promozettel mit der Frage: „Wer macht denn heute noch Metalcore? Ganz einfach: SONIC SKIES..." Ich würde die Frage gerne noch etwas konkretisieren und fragen: „Wer traut sich denn heutzutage noch an Metalcore?", denn gerade in diesem Genre scheinen die ganz Großen in Stein gemeißelt zu sein und richtige Impulse setzen nur wenige Rookies. SONIC SKIES haben trotzdem ein Faible für das Genre und versuchen mit mit ihrer EP „Icarus", die mit 7 Tracks eigentlich fast gar keine ist, ihr Glück.
Warhound - Colder Than Ever
Zehn Songs in ca. 25 Minuten – ich denke, das sagt schon mal etwas aus. Und so halten sich WARHOUND auf ihrem ersten richtigen Album auch nicht lange mit solch profanen Dingen wie Songaufbau oder Atmosphäre auf (wenn man das doch relativ spannende „Vibe" nicht mitzählt), sondern kommen nach einem Intro lieber direkt auf den Punkt.
Eyevory - Euphobia
EYEVORY machen es mir wirklich schwer mit ihrer gut gelaunten Art. „Euphobia" ist meine vertonte Apokalypse und EYEVORY reiten auf schillernden Schmetterlingen über bunt blühende Wiesen, um drüben am glasklaren Bach einen Schluck Feenwasser zu nehmen. So eine nervige Fröhlichkeit habe ich schon lange nicht mehr ertragen müssen. Der Sound klingt nach Rockballaden der schmalzigen Art und erinnert mich an so manchen Song aus den Achtzigern. Leute bitte... das kann doch nicht euer Ernst sein! Klingt nach Hannah Montana Geburstagsparty...