Varvara - Death Defying Tricks

Varvara - Death Defying Tricks
    Alternative Rock

    Label: Haminian Sounds
    VÖ: 09.09.2016
    Bewertung:6/10


Anfang September dieses Jahres veröffentlichten die finnischen Rocker VARVARA ihr drittes Album „Death Defying Tricks“. Wie typisch für das Genre, klingt das Album nach langen Sommernächten und Roadtrips.

Der Stil des Sextetts ist schwer zu verallgemeinern: Auf diesem Album fließen alle Facetten des Alternatives zusammen, von ruhigem Indie, wie KODALINE („Arrows“) bis hin zu Upbeat-Indie, wie AMERICAN AUTHORS („Warning Signs“). Trotzdem kommen mir der Sound der Rhythmusgitarre und die leicht schräge Kopfstimme des Sängers Mikko Kiri bekannt vor, was leider dazu führt, dass Lieder, wie „Human Being“, welches an IMAGINE DRAGONS erinnert, vorhersehbar wirken.

Überraschungen kommen einzig durch mehrere Gitarrensoli, die zum Teil vom Stil an 70er Rock erinnern und daher im Kontrast zur Garage-typischen Rhythmusgitarre stehen. Viele Elemente der Outros („Caught“) erinnern an SONIC YOUTH, von denen die Band unter anderem beeinflusst zu sein scheint. VARVARA experimentiert auch mit verschiedenen Stilmitteln, wie Percussions in „Warning Signs“ und sogar Blechbläsern (Trompete und Posaune) in „Caught“. Außerdem wird man in „Headlights“ von einer weiblichen Gastsängerin überrascht, von der man auch gerne mehr gehört hätte. In „Since We Can’t Explain“ tendiert der Gesang im Gegensatz zu den anderen Liedern eher zur Bruststimme, doch die Qualitäten des Sängers sind doch mehr auf die hohen Töne ausgelegt. Enttäuschend ist das Outro „Crossed My Mind“, das nach 0815-Indie klingt.

Das Album entstand aus sechsmonatiger Eigenproduktion, was man an der eher schlechten Qualität des Schlagzeuges, bei dem die einzelnen Schläge zu verschwimmen scheinen, hören kann. Durch das Autotune wird dem Gesang der Charakter genommen und der Wiedererkennungswert der einzelnen Songs geht verloren.

Wie viele Indie-Bands scheint VARVARAs Album wie ein Mix aus bereits Bekanntem zu sein, was zwar Stimmung schafft, aber keine bahnbrechenden Neuerungen liefert. Es fehlt das bandeigene Markenzeichen, das VARVARA von dem „Einheits-Indie“ abhebt und auch nach längerer Zeit noch im Gedächtnis hängen bleiben lässt.

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