Der Weg Einer Freiheit – Unstille Tipp

derwegeinerfreiheit unstille

Stil (Spielzeit): BlackMetal (46:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Viva Hate Rec.(29.06.12)
Bewertung: 8,5/10

Link: DWEF

Wieviele kreative Ideen haben DER WEG EINER FREIHEIT (DWEF) eigentlich – oder, um genauer zu sein, ihr Vordenker Nikita Kamprad? Jedes Jahr gibt es ein neues Album, beginnend 2010 mit ihrem selbstbetitelten Debüt, gefolgt von der letztjährigen ‚Agonie‘-EP und jetzt ‚Unstille‘. Die wenigsten Bands schaffen es, drei Alben in dieser Geschwindigkeit herauszubringen.

Bei ‚Unstille‘ handelt es sich also um das dritte, so oft entscheidende Werk, das nach Meinung vieler Kritiker darüber entscheidet, ob die Band bleibt oder versinkt. Eins kann ich gleich vorweg nehmen, DWEF werden bleiben und stetig empor klettern. Egal, wie sehr alle möglichen Leute darüber diskutieren, ob DWEF jetzt Black Metal spielen oder nicht. Oder darüber, ob sie true sind oder nicht. Muss man sich dafür schminken? Muss man alles und jeden hassen? Nicht zu vergessen die ewige Diskussion, was Black Metal musikalisch ist oder sein darf...

Genau diesem ganzen lächerlichen Blabla zeigen DER WEG EINER FREIHEIT einmal mehr den Stinkefinger und lassen einfach ein eiskaltes Black Metal Werk auf die Menschheit los. Beginnend mit einem knapp 90 Sekunden langen Intro, das einige Songstrukturen des Vorgängeralbums rekapituliert, geht es danach auch sofort los. Schon nach einigen Minuten des ersten Songs ‚Zeichen‘ wird klar, dass DWEF in puncto Atmosphäre, Intensität, Eigenständigkeit, Glaubwürdigkeit, Bodenständigkeit und auch Songwriting zahlreiche andere Bands weit hinter sich zurück lassen, auch die Truesten der Truesten und selbst jahrzehntelang etablierte Acts dürften teilweise das Nachsehen haben. Im Grunde steht ‚Zeichen‘ auch für die restlichen fünf Songs des Albums: DWEF zelebrieren glasklaren Black Metal, verbinden diesen mit dem Düstersten, was Post-Metal zu bieten hat, garnieren das Ganze mit schönen Melodien und verfeinern dies mit der Attitüde des Punkrocks. Und das Album ist einfach herrlich sauber produziert, nichts Rumpelndes oder Ähnliches – obwohl auch diese Scheibe selbst aufgenommen und produziert worden ist.

Es ist schön zu hören, dass es noch Bands gibt, die sich keinen Deut um irgendwelche Diskussionen scheren und ihre ganz eigene Interpretation eines Stils veröffentlichen. Und genau das gelingt den Würzburgern eben nur zu gut. Album Nummer drei sollte der Band endlich den verdienten Respekt einbringen und die ewigen Diskussionen beenden. Alle Grimmlinge sollten ihr Schubladendenken über den Haufen werfen und in diese Scheibe reinlauschen – denn eigentlich sollte man sich im Black Metal an keine Normen und Regeln halten. Hört euch ‚Unstille‘ von DER WEG EINER FREIHEIT einfach wertneutral an und bildet euch eure eigene Meinung.