Oh, wie es schön rumpelt. In der kurzen Eröffnungsphase werden mit groovigen Riffs die Instrumente vorgestellt und der Sound wummert, als ob er vor über zwanzig Jahren zur Schule ging.
Bretthartes Gehäcksel, höllische Grunts und flottes Drumming bringen schnell Schwung in die Scheibe. Ohne ins Technik-Gefrickel abzudriften, holzen die Burschen drauflos, dass einem schnell die Ohrläppchen langezogen werden. Schon im dritten Song präsentieren die Gitarreros jedoch ihre Flitzefinger, die abwechslungsreiches Geschrote mit hübschen Arpeggien hinterlegt darbieten.
Des Öfteren gibt es Intros der einzelnen Stücke, mal blutig-brutal oder auch sakral, die jedoch immer zu dem traditionsbewussten Geprügel führen. Anschließend röchelt und gurgelt der Mann am Mikro seine derben Texte und die Saitenfraktion wechselt zwischen gemächlichem Groove, Up-Tempo-Geballer und kleinen Verkomplizierungen.
Zu dem Song „Hexenhammer" existiert auch als Schmankerl ein Video (hier anzusehen). Ein echter Genickbrecher, der mittels Höchstgeschwindigkeit jeden Gegner plättet und clever zwischen Blasts und brutalem Kopfnicker-Modus wechselt.
MORBID ANGEL sind und waren manchmal etwas vertrackter, daher ist BOLT THROWER vielleicht ein besserer Hinweis auf den Sound der Katalanen aus "Warcelona" – wie sie es nennen. Auch wenn die Spannung an kleinen Stellen ein Fragezeichen hinterlässt, taucht bald die Eisenstange auf, die einem übergebraten wird, Bewegung in die Nackenmuskeln zu bringen. „Arcane Impurity Ceremonies" ist keine Mikrowellenkost, doch auch kein Sterne-Menü. DECAPITATED CHRIST zocken ordentliche traditionelle Kost, die trotz großer Vorbilder eigenständig alles in Grund und Boden kloppt.