Mortualia – Blood Of The Hermit

Mortualia – Blood Of The Hermit
    Depressive Black Metal

    Label: Moribund Records
    VÖ: 23.06.14
    Bewertung:5/10


Shatraug ist Finne. Shatraug macht gerne düstere Musik. Und das schon seit Ende der Neunziger. Dabei tobt er sich in ungefähr drölfzig Bands aus, darunter BEHEXEN, HORNA oder SARGEIST, um nur die bekannteren zu erwähnen. Mit MORTUALIA drückt er seine depressive Seite aus und „Blood Of The Hermit" ist das nochmals veröffentlichte Zweitwerk – entstanden vor vier Jahren.

Schon beim ersten Durchlauf breche ich den zwölfminütigen Opener „Becoming Meaningless" ab. Die Disharmonien des Einstiegs sind vielleicht gewollt daneben, doch für mich klingt es manchmal, als ob die Saiten nicht stimmen oder der Finger nicht ganz richtig liegt. Angesichts der Erfahrung des Musikers kann ich mir das aber nicht vorstellen.
Wie dem auch sei.
Ausufernde Riffs, die längst nicht immer Haarrisse im Trommelfell erzeugen, werden im Garagensound geliefert. Kriechendes Tempo, markerschütterndes Geschrei und Gekrächze lässt jede gute Laune verschwinden.

Neben Ansätzen von düster-kaltem Rocken tauchen unter anderem in „Manic Europhia" Lead-Gitarren auf, die wieder haarscharf die Stimmung vermiesen. Repetition kann man meditativ verstehen, was mir jedoch in den zweiten zehn Minuten nicht recht gelingen will.

„The Sinister Shine" setzt auf Bewährtes und tröpfelt an einem vorbei. Depressive Gitarren sind hier zu wenig einschneidend und das Kreischen des Gequälten verliert an Faszination.
Der Anfang des Titelsongs erinnert ein wenig an HATE MEDITATION, wobei die Hässlichkeit musikalisch von den Amerikanern deutlich spannender inszeniert wird.

Die Kälte Finnlands und der Schmerz Shatraugs sind bei MORTUALIA durchaus hörbar. Auch das Konzept der überlangen, teils monotonen Songs könnte ein Bruder (oder eine Schwester) im schwermütigen Geiste ansprechend finden.
Während HERETOIR abwechslungsreicher ihre eigenen Klangwelten produzieren, nimmt „Blood Of The Hermit" mich nicht gefangen mit seinen eisigen Klauen, doch extreme Trübsalsblaser dürften ein Ohr riskieren.