Firmament - s.t. (EP)

Firmament - s.t. (EP)

Drei Tracks, eine gute halbe Stunde Spielzeit – bei FIRMAMENT bekommt man was für’s (wenige) Geld. Gut, dass neben der schnöden Quantität auch die ungleich wichtigere Qualität stimmt. Die Hamburger liefern auf ihrer Debüt-EP drei sehr schöne Post-Black-Metal-Epen ab.

Typischer Genre-Kram ...

FIRMAMENT bedienen sich erstmal am typischen Genre-Kram: Jede Menge rasender Blasts wechseln sich ab mit Midtempo-Parts, die gelegentlich von ganz ruhigen Passagen unterbrochen werden – und dann wieder zurück in die Raserei gehen. Die flirrenden Melodien sind zwar sehr Black Metal, es schimmert aber auch ein wenig optimistische Morgenröte durch die Finsternis. So wird’s auch über die extreme Länge der einzelnen Tracks nicht zäh.

... mit ungewöhnlichen Elementen

Mit einigen Elementen setzen sich FIRMAMENT angenehm von ihren Genrekollegen ab. Das heisere Geschrei des Shouters klingt nicht nach kehligem Metal-Gekeife, sondern nach (Post-) Hardcore-Schule. Ein paar Synthies und angenehm unpathetische Sprachsamples bringen weitere Tiefe in die Songs. Und, bei dieser Art der Musik sehr bemerkenswert: Der Bass ist herrlich präsent und setzt an vielen Stellen feine Akzente. Schön zu hören, dass dieses Instrument auch bei ultraharter Musik mehr kann als nur wummern.

Atmosphärisches Schwarz mit ein paar hellen Tupfern

Mit ihrem selbstbetitelten Debüt haben FIRMAMENT unterm Strich ein wunderbar atmosphärisches Werk veröffentlicht. Genrefans, Post-Hardcore-Dudes und alle, die mit lichtdurchfluteter Schwärze in epischer Länge was anfangen können, gehen also hier zu Bandcamp und kaufen das Ding. Dass FIRMAMENT ihren Release-Gig wegen der Corona-Krise absagen mussten, ist ein Grund mehr, die Band zu unterstützen.