Svartahrid - Sadness And Wrath




Stil (Spielzeit): Black Metal (43:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Soulseller Records (22.06.07)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.myspace.com/svartahrid

Istar, Forn und Nidgrim, so heißen die Mitglieder der skandinavischen Truppe namens SVARTAHRID. Zwar blickt das Trio auf eine Band-Geschichte von über dreizehn Jahren zurück, doch diese Zeit verläuft recht langsam. Nach diverser Auswechslungen im Team liegt nun mit „Sadness And Wrath“ erst das dritte Album vor, während das letzte sechs Jährchen zuvor kreiert wurde.

Zunächst wird man ein bisschen irritiert, da das CD-Cover nur acht Songs anzeigt und im CD-Player aber neun angezeigt werden. Mittels höchstem mathematischem Aufwand und logischer Kombinationsgabe kann man aber herausfinden, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das kurze Intro nicht mitgezählt wurde. Dieses Intro täuscht eine gewisse düstere Horrorfilm-Atmosphäre vor, die jedoch durch die synthetischen Sounds nicht ganz aufkommen will.
Einsam wandert man hinein in den düsteren Wald, der die Hügel der norwegischen Landschaft bedeckt. Dunkle Gedanken offenbaren sich in kreischendem Gesang und sägende Gitarren liefern etwas Gänsehautfeeling. Manchmal scheint sich die Stimme fast zu überschlagen, allerdings kann man nicht erkennen, ob aus Traurigkeit oder aus Wut.
Während es in der ersten beiden Tracks noch sehr puristisch zugeht, werden in „Awake Or Vanish“ zu Beginn die Wölfe im Streichergewand losgelassen. Doch zu viel Symphonie muss auf nicht sein. Klassischer Black Metal, wie man ihn von DARKTHRONE und Konsorten kennt, muss rau und hart klingen. Auch wenn es in den weiteren Stücken mehrmals leise Anklänge orchestraler Art gibt. Aber es ist dann doch nicht so wie bei LIMBONIC ART.
Aber ich muss zugeben, dass die stimmliche Leistung, die bewusst an ihre Grenzen getrieben wird, zeitweise auch etwas nervig rüberkommt. Denn das Geräusch, was entsteht, wenn Homer Simpson seinen Sohn würgt, kommt auch höchstens zweimal in einer Folge vor.
Apropos Geräusch und DARKTHRONE: Im siebten Stück (oder sechsten, je nach Zählung) gibt es einen prominenten Gast namens Nocturno Culto zu hören. Der dunkle Thronbesetzer bringt etwas Neues mit seinem Reibeisen ein, und doch schwebt man bei der „Intension: Krig“ noch nicht in geniale Höhen davon.

Eigentlich haben SVARTAHRID nichts falsch gemacht, aber auch nichts überfliegendes richtig. „Sadness And Wrath“ ist ein schwarz-metallisches Scheibchen, was sich der geneigte Waldspaziergänger ruhig anhören darf. Dass er anschließend beim Grillen aber durch einen Satansbraten vom Hocker gerissen wird, sollte er nicht erwarten. Es gibt also soliden Black Metal zu hören, aber auch nicht mehr.