Heaven Shall Burn - Invictus (Iconoclast III) Tipp

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Stil (Spielzeit):
 Deathmetal (29:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (21.05.10)
Bewertung: 9/10
Link:  http://www.myspace.com/officialheavenshallburn                   http://www.heavenshallburn.com/

HEAVEN SHALL BURN, kurz HSB, sind einfach ein Phänomen. Angefangen als kleine Metalcore-Band, haben sie sich langsam aber stetig hochgearbeitet und zu einer der gefragtesten deutschen Bands gemausert. Und die Kurve zeigt weiterhin nach oben. Das hat wohl auch die Band mittlerweile eingesehen und betitelt daher auch den dritten und eventuell letzten Teil der Iconoclast-Reihe mit „Invictus", was übersetzt soviel wie unbesiegbar bedeutet.
Unermüdlich verteidigen die fünf Thüringer ihre Krone des deutschen Metals und veröffentlichen also nun ihr sechstes Album. Hat sich etwas verändert? Jein. HSB bedienen uns immer noch mit dem vollen Deathmetal-Brett, gepaart mit schwedisch beeinflussten Gitarrenmelodien und den gut platzierten, markanten Breakdowns. Wie auch schon auf den Vorgängeralben, hat man wieder den isländischen Musiker OLAFUR ARNALDS zum Schreiben einiger Intros engagiert, die auch dieses Mal wieder unter die Haut gehen, aber immer noch nicht an „Echoes" herankommen. Und wieder einmal gipfelt das Intro in einem brutalen Anfangsstück, „The Omen".

Die folgenden Songs drehen einem dann sowas von federleicht die Rübe ab, dass es eine wahre Freude ist. Bei „Combat" fällt einem schon auf, dass dort elektronische Klänge im Spiel sind, die sich augenscheinlich so problemlos in den Stil von HSB einfügen, dass man davon mehr hören möchte. Kann man auch, im später folgenden „The Lie You Bleed For", bevor der Song in den obligatorisch eingestreuten Blackmetal-Riffs endet. Und Obacht, bei genauerem Hinhören fällt einem auf, hier wird deutsch im Refrain gesungen. Und auch das funktioniert einwandfrei. Die restlichen Stücke hauen selbstredend in typischer HSB-Manier ordentlich rein, gipfeln dann noch einmal in einem grandiosen Duett mit der durchaus hübschen Sängerin von DEADLOCK, Sabine Weniger. Entlassen wird der Hörer dann wieder mit einem einfach schönem „Outro".

Besonders erwähnenswert, meiner Meinung nach, ist die limitierte Edition von „Invictus". Die kommt in einer Box daher. Das Artwork des Booklets und der ganzen Box ist sehr schön gestaltet und außerdem noch alternativ zur regulären CD. Desweiteren beinhaltet die Box den Livemitschnitt ihrer 300Show in Wien, vom 21.Februar 2010. Nun ja, und das mitgelieferte Schweißband halte ich jetzt nicht so erwähnenswert. Was aber noch wirklich besonders an der Edition sein wird, ist eine fantastische Coverversion von THERAPY?s „Nowhere".

Wo HSB drauf steht, ist auch HSB drin. Die Band bleibt sich ihrer Linie treu, experimentiert oder besser, liebäugelt dennoch mehr denn je über den Tellerrand und hat versucht, frischen Wind in ihre Musik zu bringen. Das ist ihnen bei einigen Songs auch mehr als gelungen. Hits hat das Album auch wieder mehrere. Trotzdem beschleicht einen, nach mittlerweile drei fett produzierten Alben, ein wenig das Gefühl von Monotonie. Das könnte daran liegen, dass das Quintett ihr Erfolgsrezept gefunden hat und dieses nutzen will, um eher auf der sicheren Seite zu bleiben.

HEAVEN SHALL BURN liefern wieder einmal ein beachtliches Werk ab, aber für das nächste Album muss irgendwie eine Frischzellenkur her, sonst laufen die Jungs Gefahr, sich selbst zu kopieren.

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