General Chaos - Calamity Circus Tipp

generalchaos

Stil (Spielzeit): Death'n'Roll (32:25)

Label/Vertrieb (VÖ): Day by Day (12.11.10)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.myspace.com/generalchaostheband



„MOTÖRHEAD bumsen PANTERA und ENTOMBED schauen zu.“ Genau mit diesem Slogan wird für die Band aus Braunschweig geworben. Und schon an diesem Slogan ist klar auszumachen, was einem hier musikalisch geboten wird. Richtig, eine vor Testosteron nur so strotzende Mischung aus groovendem Death, rotzigem Rock und dreckigem Metal.

Zuerst will ich noch kurz auf das Line-Up eingehen, denn die Gitarren werden bedient von Hendrik Bache und Flo Mueller, die beide hauptberuflich ihre "Äxte" für die deutsche Deathmetal Band DEW-SCENTED schwingen. Bei ihrem Auftritt im „Calamity Circus“ werden sie von Antek an den Drums begleitet, der schon die Stöcke bei den legendären SUCH A SURGE und REVOLVER geschwungen hat. Von letzterer Band hat Antek dann noch gleich seinen Bassmann Henrik Schwaninger mitgebracht. Zu guter letzt wird das Mikrofon von Ercüment Kasalar malträtiert, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Sludge-Band TEPHRA, die ebenfalls Anfang nächsten Jahres ein neues Werk veröffentlichen werden. Als sich die fünf Mannen aus Braunschweig vor einiger Zeit zusammen fanden, nannten sie sich auch noch NEMESIS LOVE CULT. Warum sich der Fünfer in ein Megadrive Spiel oder eine Figur aus Southpark umbenannt hat, bleibt mir persönlich ein Rätsel.


Zurück zur Musik. Das im Maarweg aufgenommene und später im Black Box Studio, in dem schon ‚Eye of the tiger‘ aufgenommen wurde, gemixte Album besitzt alles, was ein modernes Metalwerk haben sollte: eine gute Portion Wut gepaart mit Hass, räudigem Groove und vor allem derbe Riffs. Dafür fehlen dem Album einige Melodien, was allerdings durch flinke Soli wieder gut gemacht wird. Außerdem werden die kurzzeitig rotzigen Songs, welche das Album ausmachen, zum Ende hin ein wenig eintönig.

Dennoch klingt diese Scheibe nach keiner der Hauptspielwiesen aller Beteiligten, was schon mal ein dicker Pluspunkt ist. Es groovt wie zu „Wolverine Blues“-Zeiten von ENTOMBED und wird gepaart mit Southern Rock oder teilweise auch Sludgegeschrei der Marke DOWN oder auch CROWBAR. Kann sich noch irgendjemand an CRACK UP erinnern und deren großartiges Death’n‘Roll- Werk „Buttoxin‘ Bloom“? Genau nach diesem Vergleich klingt das treibend groovende Schlagzeug und somit auch phasenweise die Musik der Braunschweiger.

GENERAL CHAOS legen ein durchaus positives und heftiges Album vor, dem zwar ein klein wenig die Originalität fehlt.  Der Grundstein aber ist gelegt, das anfangs erwähnte Zitat trifft ebenfalls genau zu und „Calamity Circus“ verfehlt daher nur knapp die Höchstnote.