Hail Of Bullets - ... Of Frost And War




Stil (Spielzeit): Death Metal (56:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (19.05.08)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.hailofbullets.com
“… Of Frost And War” heißt das erste Album von HAIL OF BULLETS, dem eine Promo-CD mit vier Tracks vorausging, von dem sich einige Metal-Magazine hoch begeistert zeigten. Zurecht, wie die nun veröffentlichte Full length-CD beweist, die neben famosem Death Metal noch ein weiteres, vielleicht sogar wichtigeres Argument für den Kauf bietet: Ein lyrisches Konzept, das vielleicht nicht innovativ, aber trotzdem in der Form noch nicht da gewesen und sehr stark umgesetzt worden ist.

Das Debüt von HAIL OF BULLETS, bestehend aus Martin van Drunen (Gesang), den Gitarristen Paul Baayens und Stephan Gebédi, Theo van Eekelen (Bass) und Drumtier Ed Warby, ist nämlich ein Konzeptalbum um die Ostfront im Zweiten Weltkrieg. Die Songs haben Titel wie „Ordered Eastwards“, „The Lake Ladoga Massacre“, „Red Wolves Of Stalin“, „Nachthexen” oder “Stalingrad”, und generell behandeln die Texte auch die Themen der Songtitel. Das Besondere hierbei ist, dass HAIL OF BULETS die Stimmungen der sehr detaillierten und historisch fundierten Lyrics unglaublich gut einfangen, sehr gut nachzuhören u.a. im unfassbar melancholischen, verzweifelten „Berlin“ oder dem frostigen „General Winter“. Die Umsetzung dieses traurigen Kriegskapitels ist der Band wirklich fabelhaft gelungen, jeder Song transportiert ganz bestimmte Gefühle und Stimmungen.

Wenn die mörderischen Gitarrenwände und treibenden Drums losbrettern, bricht tatsächlich ein unfassbares Inferno über einen hinweg. Ist „Before The Storm (Barbarossa)“ noch ein gemäßigtes, düsteres Intro, bricht mit „Ordered Eastwards“ der Sturm los, der sich zwischendurch in den Midtempo-Passagen auch mal wieder etwas legt, aber immer ungeheuer intensiv ist. Ich frage mich, wie zur Hölle es die Band geschafft hat, einen dermaßen fetten Gitarrensound auf die CD zu pressen. Die Riffs der Sechssaiter drücken ganz gewaltig, was dem Album einen sehr dichten und bedrohlichen Sound beschert.
Van Drunen erinnert mit seinem heiseren Gebrüll stark an einen extrem angepissten Lemmy Kilmister, und die treibenden und abwechslungsreichen Drums von Ed Warby sind wirklich allererste Sahne. Das alles wurde in einen alles niederwalzenden Albumsound verpackt, für den sich Dan Swanö verantwortlich zeichnet.

Das Textkonzept auf „... Of Frost And War“ ist eines der besten und versiertesten, das mir in den letzten Jahren untergekommen ist, und auch musikalisch kann dieses Prachtstück durchweg überzeugen, auch wenn sich manche Tracks ähneln.
HAIL OF BULLETS legen mit ihrem Debüt das bis jetzt beste Death Metal-Album des Jahres vor, das sehr schwer zu toppen sein wird.