Abiotic - Symbiosis

Abiotic - Symbiosis

Stil (Spielzeit): Technical Progressive Death Metal/Deathcore (43:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade Records (19.10.12)
Bewertung: 7 / 10
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Bääm! Die neue Scheibe von ABIOTIC knallt aber mal echt derbe rein! Was uns die Band hier nach der 2011er EP „A Universal Plague" um die Ohren haut, ist alles andere als leicht verdauliche Kost. Der erste Longplayer „Symbiosis" erschlägt mich vollkommen und mein erster Gedanke ist „das können die doch bitte nicht ernst meinen!?". Aber je länger das aggressive, blutige Teil bei mir rotiert, umso mehr kann ich dem Stück Hass etwas abgewinnen. Die fünf Mannen aus Florida fahren richtig üppig auf und geben dem Extrem Metal Fan alles, aber auch wirklich alles, was man sich nur wünschen kann. Unmenschlich schnelle, kühle Härte (besonders durch die Technical Death Metal typische Produktion), Pig Screams und rohes, raues Gegrunze erwarten den Fan kruder, kalter Musik.

Noch dazu wirkt „Symbiosis" wie ein Trip in die Zukunft, in eine trostlose, digitalisierte Welt nach erfolgreicher Ausrottung aller Menschlichkeit. Das stößt erst ab, ist dann aber musikalisch so packend umgesetzt, dass man sich nicht wirklich entziehen kann.

ABIOTIC wechseln so schnell von einem in das andere Genre, dass einem ganz schwindelig wird und haben ein paar ganz kranke Gitarrenmelodien am Start. Den „Gesang" empfinde ich erst als sehr anstrengend, aber in reinen Instrumentalstücken („Vermosapien") fehlt er mich dann schon fast. Besonders der Bassist gibt sich die Kante, und was er da daddelt, hört sich eigentlich an wie ein endloses Solo. Ohne Punkt und Komma trümmert er sich durch den Sound („Hegira"). ABIOTIC geizen nicht mit Tönen und liefern somit, so seltsam das klingen mag, wenn man zum ersten Mal reinhört, anspruchsvolle, bestialische Musik. Klingt wie THE FALL OF TROY, nur als wahnsinniger Massenmörder. ABIOTIC haben ihre Instrumente im Griff, Paradebeispiel dafür ist „Conquest of Gliese", hier arbeiten ABIOTIC erfolgreich nach dem Motto „Nichts muss, aber alles kann".

Keine Ahnung, was das falsch gelaufen ist, wenn man so eine Art von Musik macht, aber irgendwie gefällt es mir. Besonders die futuristischen Klänge und die raumschiffähnlichen Geräusche, gepaart mit den hasserfüllten Death Metal Riffs, alles abgerundet von einer glasklaren, klirrenden Produktion geben der vielfältigen Veröffentlichung „Symbiosis" eine grandiose Atmosphäre.

Keine Scheibe für jeden Tag, aber auf jeden Fall bemerkenswert!

abiotic band2012

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