Dark Age - Minus Exitus

Stil (Spielzeit): Melodic Death (50:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Remedy Records/Soulfood (22.02.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: www.dark-age.de
Kein anderes Album rotierte in den letzten Wochen derart oft in meinem Player wie die neue Melo-Death-Keule von DARK AGE. Melodischer und eingängiger sind sie geworden, seit vor vier Jahren der selbstbetitelte Vorgänger erschienen ist. Vor allem Frontmann Eike hat an sich gearbeitet und präsentiert sich dementsprechend variabel mit ungewohnt häufigem Einsatz seiner klaren Sing-Stimme.

Vier Jahre sind eine ungewöhnlich lange Spanne zwischen zwei Platten, die sich in diesem Falle durch die Trennung von Bassist Torsten Eggert begründet, die erstmal überwunden werden wollte. Zwar war der neue Mann an den dicken Saiten mit Alex Frank schnell gefunden, doch zusätzlich machte Eike die zweite Leidenschaft zum Beruf und startete als Produzent mit seinem Eikey Studio richtig durch. Nicht zuletzt sorgte der große Erfolg von „Dark Age“ und damit der „offizielle“ Aufstieg aus dem musikalischen Untergrund für ordentlich Erfolgsdruck beim Nachfolger, an den man mit der entsprechenden Sorgfalt herangegangen ist. Und das hört man:
Mehr Raum für Melodien, straightere, fast durchweg nach vorne preschende Strophen, sowie noch tighteres Zusammenspiel von Rhythmus- und Saitenfraktion sorgen insgesamt für einen sehr runden und professionellen Eindruck. Das Songwriting wurde deutlich verbessert, es gibt schmückende Soloaktionen, und ohne Scheu vor eingängigen Melodien haben die Jungs eine Fülle an guten Ideen verarbeitet. So finden sich Akustik-Passagen, leicht folkloristische Einsprengsel, dynamische Wechsel zwischen laut und leise und mehr oder minder versteckte Einflüsse von Bands wie SAMAEL oder IN FLAMES. Insbesondere die Refrains klingen ungeahnt stark und mächtig, stellenweise gar hymnisch.

„Minus Exitus“ ist variabler als sein Vorgänger, setzt mehr Akzente und kann auch in punkto Sound auf voller Linie überzeugen, der transparent und ungemein wuchtig durch die Boxen drückt. Man kann sich an der neuen Zugänglichkeit stören, das äußerst melodische Gitarrenspiel bekritteln, den klaren Gesang cheesy finden. Ich tue dies alles nicht und freue mich über ein ausgereiftes Album ohne nennenswerte Schwächen, das ungemein vielschichtig ist und auch bei täglichem Dauereinsatz einfach nicht langweilig wird.