Brutally Deceased – Black Infernal Vortex

Brutally Deceased – Black Infernal Vortex
    Old School Death Metal

    Label: Doomentia Records
    VÖ: 21.03.14
    Bewertung:7/10

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Auf dem zweiten Album von GRAVE gibt es einen Song namens BRUTALLY DECEASED. Und in Tschechien gibt es Schweden-Fans, zumindest was den Death Metal betrifft. Mit ihrem zweiten Scheibchen verneigen sie sich – laut Info-Blättchen – vor einem Schweden-Death-Altar. Und das hört man deutlich.

Schnell noch den Schalldämpfer runtergeschraubt und los geht das Geballer: Tiefe Gitarren, noch tiefere Growls und knackige Drums hämmern von Beginn an auf die Ohren ein. Brettharte Riffs in höllisch-dreckigem Sound raspeln das Ohrläppchen weg, während der Frontmann in Körpergegenden herumgurgelt, die kaum definierbar erscheinen. Immer wieder flitzen die Finger über das Griffbrett, überraschen mit melodischen Soli und vergehen sich dann wieder am Gehör.
„Day Of Darkness" setzt dem Hörer eine Riff-Reihe vor, die angenehm nachvollziehbar ist, was leider nicht immer der Fall ist. Der Triolen-Groove in „Black Hammer Of Satan" jedoch macht Laune und im folgenden Track grenzt es manchmal schon fast an Death'N'Roll.

Schwergewichtige Dampfwalzen überrollen ganz langsam den Leichnam, doch der Mann mit dem Presslufthammer folgt auf dem Fuße. Oft toben sich die Tschechen im oberen Tempo-Bereich aus, jedoch zeigen sie auch, dass die abgründigen Saitenklänge in Schrittgeschwindigkeit ihre Wirkung entfalten können. Manchmal ist ein amerikanischer Einschlag in Technik und Riffing auszumachen, munter und wohlklingend kommen auch manche Soli oder Leads daher. Kurz vor Schluss gibt es ein instrumentales, schwerfälliges „Prelude To Deathwish", das einen zum abschließenden bestialischen Todeswunsch führt, der nochmals mit Vollgas zelebriert wird.

Nach neun Songs und einer halben Stunde ist die Abrissbirne vorbeigeschaukelt. Brachial und druckvoll im Ausdruck ist der Sound old-school und doch mit modernem Touch. Ein wenig mehr ins Ohr gehen dürften die Riffs, was durchaus in einigen Stücken gelingt. DISMEMBER oder GRAVE sind die Paten, doch BRUTALLY DECEASED müssen sich nicht allzu tief verbeugen. Denn die Jungs zeigen, dass guter schwedischer Brutalo-Stoff auch aus Tschechien kommen kann.

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