Deicide - Overtures Of Blasphemy Tipp

Deicide - Overtures Of Blasphemy
    Death Metal

    Label: Century Media
    VÖ: 07.09.2018
    Bewertung:8/10

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Ganze fünf Jahre hat sich Satansbraten Glen Benton Zeit gelassen und kann nun endlich den Nachfolger zum 2013er-Album "In The Minds Of Evil" präsentieren. Bei "Overtures Of Blasphemy" handelt es sich nun schon um das zwölfte Studioalbum der Floridianer. Und wer sich schon einmal durch den Backkatalog der Band gehört hat, kann sich sicher sein, dass auch auf dieser Scheibe ordentlich gehackt, geholzt und blasphemisiert wird. Dabei stehen die Amis bislang immer für Qualität. Von den Anfängen im Jahre 1989 bis heute hat man das Gefühl, dass die Band mit steigendem Alter immer stärker wird.

Alles beim alten?

Klar, an Klassiker wie “Legion” oder “Deicide” kann man einfach nicht heranreichen, spielen bei diesen Scheiben doch so unübertrumpfbare Werte wie Kultfaktor und Nostalgie eine Rolle. Trotzdem konnten mich DEICIDE bislang auf jeder Platte (mal mehr, mal weniger) begeistern und ich bin beruhigt, dass sich daran auch mit der aktuellen Scheiblette nichts ändern wird. DEICIDE präsentieren sich professionell und in Sachen Songwriting über jeden Zweifel erhaben, verzichten weitgehend auf große Experimente und bauen den ihnen eigenen Death Metal-Stil schnurgerade weiter aus.

Onkel Glen und seine Jungs

Onkel Glen hat inzwischen auch mit einem lange gepflegten Tabu gebrochen und sich selbst seit 1992 mal wieder aktiv in den Songwriting-Prozess eingebracht. Drei Titel gehen auf seine Kappe, da hätten wir den brutalen Opener “One With Satan”, den Stampfer “Compliments Of Christ” und den Mitwipp-Brecher “Consumed By Hatred”. Er kann es also noch. Den Rest der Songs fabrizierten die anderen drei Teufelsanbeter, wobei auch Neuankömmling Mark English, der ja auch noch bei den Altmeistern MONSTROSITY in Lohn und Brot steht, seinen Anteil dazu beitragen durfte.

Über allen Songs thront Mister Bentons unglaubliche Stimme, die sich teils wie ein gleichwertiges Instrument in die Songs einfügt. Besonders auffällig ist hier der Track “Crawled From The Shadows”, bei dem er direkt mit dem Riff mitsingt und die Gesangslinie sogar etwas von einem Shanty-Chor hat. Natürlich mit aller notwendigen Brutalität. Auf jeden Fall mit Hitcharakter.

Schablone des Todes

Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass “Overtures Of Blasphemy” wieder ein starkes Album geworden ist. Kein Album, das aus dem Rahmen fällt, aber eins, das sich nahtlos in das bisherige Schaffen der Band einfügt und den Aufdruck “DEICIDE” redlich verdient hat. Wird also Zeit, mal wieder nach Europa zu jetten, oder? Natürlich gern auch mit den angesprochenen MONSTROSITY im Gepäck ... (hüstel)

Tracklist:

1. One With Satan (3:46)
2. Crawled From The Shadows (3:20)
3. Seal The Tomb Below (2:57)
4. Compliments Of Christ (2:44
5. All That Is Evil (3:24)
6. Excommunicated (2:55)
7. Anointed In Blood (3:18)
8. Crucified Soul Of Salvation (3:00)
9. Defying The Sacred (3:30)
10. Consumed By Hatred (3:02)
11. Flesh, Power, Dominion (3:33)
12. Destined To Blasphemy (2:25)

Line-Up:

Glen Benton - Bass, Vocals
Steve Asheim – Drums, Guitars
Kevin Quirion – Guitars
Mark English - Guitars