Suicide Silence - The Cleansing



Stil (Spielzeit): Deathcore (43:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media/EMI (18.02.2008)
Bewertung: Hasserfüllt und genial! (9,5/10)
Link: www.suicidesilence.net, www.myspace.com/suicidesilence
Echten Fans des Genres oder der Band könnte „The Cleansing" schon etwas länger bekannt sein. Bereits im September letzten Jahres kam die Platte offiziell über Century Media in den Staaten raus. Warum man sich für das europäische Release so lange Zeit gelassen hat weiß ich allerdings nicht. Jedenfalls besitze ich dieses Album nun auch schon seit September 2007, weil ich es mir damals als Import bestellt habe. Und ich kann nur sagen, dass „The Cleansing" auch nach über fünf Monaten noch auf Heavy Rotation bei mir läuft. Selten habe ich so viel Hass und Perfektion auf eine Dreiviertelstunde verteilt gehört.

Ein Bekannter von mir beschrieb „The Cleansing" einmal treffend mit folgenden Worten: „Auf dieser Platte ist ja wirklich kein einziger Lichtblick. Danach brauch ich immer erst mal ne Ladung sanften Emo!" Und das kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn man nicht auf absolut brutales Gehämmere und Geschrote steht, so sollte man die Finger von diesem Album wohl besser lassen. Denn hier wird Hass nicht nur zelebriert, er wird vergöttert! Alleine schon die Texte sind mit ausufernd viel Wut und Aggression vollgestopft. Zudem bringt Frontmann Mitch Lucker jede Zeile mit soviel Verachtung in der Stimme rüber, dass es mir das Freudenpipi in die Augen schießen lässt. Freunde der im Deathcore momentan so beliebten Frog Noises werden allerdings leer ausgehen. Denn Mr. Lucker beschränkt sich einzig und allein auf Screams, Growls und gelegentliche Shouts. Alle drei beherrscht er aber mit einer solchen Perfektion, dass ich persönlich das „BREE" überhaupt nicht vermisse.

Musikalisch bewegt man sich in einer Schnittmenge aus Brutal Death Metal, Grindcore, Thrash Metal und Hardcore. Letzterer offenbart sich aber wie so oft in diesem Genre eigentlich nur durch die Beatdown und Breakdown-Parts. Auf Seiten der Gitarren wird vor allen Dingen viel mit Tremolo-Picking und groovigem Riffing gearbeitet. Das Schlagzeug hingegen beschränkt sich zu großen Teilen auf Double-Bass-Parts und Blasts. Die Mixtur aller Stilelemente ergibt ein oftmals sehr diffuses Bild, das vor Chaos und (da haben wir es wieder) Hass nur so schreit.

Zuletzt kann ich nur sagen, dass SUICIDE SILENCE mit diesem Album sicherlich nicht das Genre neu erfunden haben. Aber sie haben es meiner Meinung nach auf eine neue Perfektionsebene gehoben. Was mich vor allen Dingen beeindruckt ist die Konsequenz, die dieses Album mit sich bringt. Hier wird auf den ganzen technischen Schnick-Schnack wie Sweeping und triolische Schlagzeugbeats verzichtet. Stattdessen geben die fünf Jungs aus Riverside, California, einem durch jeden Track links und rechts eins mit dem berühmtberüchtigten Vorschlaghammer. Dieses Album lässt sich eigentlich wirklich nur mit zwei Worten beschreiben: brutaler Hass!