Mithras - Behind The Shadows Lie Madness


Review

Stil (Spielzeit): Tech Death (44:34)

Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records (25.05.07)

Bewertung: nostalgisch aber gut (6,5/10)

Link: www.mithras.org.uk

 
Wie lässt eine Extrem-Metalband am geschicktesten ihre Platte beginnen? Richtig, mit einem ruhigen (Ambient-) Intro bevor, wie auf „Behind The Shadows Lie Madness“ von MITHRAS, so richtig die Hölle losbricht. Der Opener „The Journey And The Forsaken“ zeigt die Marschrichtung, von der sich im Laufe des gesamten Albums keinen Millimeter entfernt wird: Tech-Death der alten Schule. MORBID ANGEL, NILE, CYNIC und auch Chuck Schuldiners (R.I.P.) legendäre DEATH dürften im Leben der zwei englischen Antriebskräfte von MITHRAS Leon Macey (g./dr.) und Rayner Coss (v./b.) eine wichtige Rolle gespielt haben. An Breaks wird dementsprechend nicht gegeizt, die tiefergestimmte Rhythmusgitarre beschäftigt sich vornehmlich mit ekstatischen Rhythmen, während die Leadgitarre – gekoppelt an eine lange Effekt-Palette aus Chorus und vielem mehr – den Hörer mit düsteren Skalen die Treppe zur Unterwelt hinabführt.
Ein morbides Gepolter, das durchaus seinen Reiz hat, leider aber hauptsächlich für die technisch versierten Musiker unter den Metalfans interessant sein dürfte. Denn auch MITHRAS scheitern an einer ganz einfachen Weisheit: Tausend Breaks ergeben noch lange keinen guten Song. Oftmals verzettelt sich das Duo an den immer gleichen Blastbeat-Orgien, über denen sphärische Gitarrenleads eine möglichst kranke Atmosphäre zu kreieren versuchen. So ein richtiges Feeling entsteht dabei trotzdem nicht. Das Unterscheidet MITHRAS letztendlich von den oben genannten wahren Kings des Tech-Death. Liegt ein bisschen auch an der sehr schwachbrüstigen Produktion, die kurz vor Hörgenuss stopp macht. Aber auch das Gebrüll von Rayner Coss, das sich kein Stück vom Death-Metal-Einheitsbrei abhebt, trägt zu einem zwiespältigen Urteil bei. Wer aber mit einer neuen Platte noch mal in Erinnerung an die Sternstunden des (technischen) Death Metals zwischen 1990-1993 schwelgen möchte, hat mit „Behind The Shadows Lie Madness“ die richtige Droge gefunden.

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