Count Raven / Griftegård ( 7'' Split-EP) Tipp




Stil (Spielzeit)
: Doom Metal (13:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Ván Records (15.10.2010)
Bewertung: s.u.

Links: Griftegård (Myspace)

Vinyl, zumal das 7’’-Format,  wird von den Labels kaum noch gepresst und so gut wie nie promotet. Zu klein die Käuferschicht, zu teuer die Promo. Und so bleibt manch Kleinod unentdeckt… Und das wäre im Fall des vorliegenden 7“-Splits ganz alter und neuerer schwedischer Doom Götter  mehr als schade.

COUNT RAVEN hatten sich mit ihrem ersten vollwertigen Lebenszeichen seit ihrer Wiederbelebung ja vier Jahre Zeit gelassen. Eher wenig, aber dafür umso positiver wurde „Mammon's War“ letztes Jahr aufgenommen. (Vinyl Release über Ván im vergangenen Juni.) Aus derselben Aufnahmesession stammt noch das bisher unveröffentlichte „Wolfmoon“.

Winterliche, aber liebliche Synthieklänge  und Wolfsheulen leiten die knapp 6 min ein. Darauf legen sich später treibende, flotte Beats. Der Bass atmet schwer und gehetzt. Dann noch ein Riffing, das klassisch COUNT RAVEN ist: wuchtig und melodiös. Und wenn Dan Fondelius’ Stimme ansetzt wird schnell wieder klar, warum der Graf den Abgang von Christian Lindersson seinerzeit so gut verkraften konnte…  Wenngleich relativ rockig, eine bandtypische, hochwertige Nummer. Aber nicht das ganz große Epic-Kino.  (7/10)

Dafür sind GRIFTEGÅRD zuständig. Was soll ich sagen: sie gehören quer durch die zahllosen Genres zu meinen absoluten Faves. Wer sonst ist zugleich so heavy, so herzzerreißend traurig, so herzzerreißend schön… und so sehr Doom?

„Wedded to Grief“ ist, was der Titel verspricht, eine ultraschwere, 8minütige Hochzeit in dunkelschwarz;  voll abgründiger Verzweiflung: Die Leadgitarre ist so bittersüß, dass es fast körperlich schmerzt. Vielleicht das beste Solo von Broddesson bisher. Und Erikssons Gesang scheint einmal mehr nicht von dieser Welt zu sein…  Intensiver geht’s nicht! --- Phantastische Nummer, die noch geiler auf das nächste Album macht. (10/10)

p.s. Wer keinen Plattenspieler mehr hat, hat nicht etwa Pech gehabt, sondern Glück; denn der besorgt sich notwendigerweise die „lavish version“, da ist `ne CD mit dabei. Wer weiß, wie liebevoll und üppig die Sondereditionen von Ván aufgemacht sind, wird wohl ohnehin zu dieser greifen…

p.p.s. Und in Kürze kommt noch ein GRIFTEGÅRD-Split; dann mit LORD VICAR… Lechz!