Totenmond - Thronräuber

Review

Stil (Spielzeit): Doom/ Crust/ Death (48:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Massacre Records/Soulfood (25.04.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.totenmond.de

Von vielen Fans bereits sehnsüchtig erwartet, kommt nun der mittlerweile siebte Longplayer aus dem Hause TOTENMOND. Diese Band spaltet bereits seit ihrem Erstlingswerk „Lichtbringer“ die Metalgemeinde. Allein auf die Frage, in welches Genre man das Trio aus Backnanger stecken soll, gibt es bisher (zum Glück) keine eindeutige Antwort.
Ich muss ja gestehen, nie ein wirklich großer TOTENMOND Fan gewesen zu sein, aber eines kann ich ihnen nicht absprechen: Eigenständigkeit.

Wie gesagt, ein großer TOTENMOND Fan war ich noch nie. Als ich „Thronräuber“ in den CD-Player legte, rutschte ich deshalb umso mehr vom Hocker, als mir gleich zu Beginn mit „Luzifer Stampft“ ein blastbeatlastiger Blackmetal Track um die Ohren geschleudert wurde. Das hatte ich nicht erwartet.
Das zweite Stück „Achtung Panzer“ klingt mit seinem stampfenden und groovenden Rhythmus wieder um einiges vertrauter. Was ich bei Sänger Pazzer schon immer bemerkenswert fand, ist die Tatsache, dass man seine mit rauchiger Stimme gegrowlten Vocals immer sehr klar versteht.
Im Mittelteil des Albums fällt besonders der Song „Sonnenstrahl“ auf, welcher sich mit seinem eindeutigen und zum mitgrölenden einladenden Refrain wohl zu einem echten Livehit entwickeln wird. Für „Rausch Unser“, welches ein wenig aus dem Gesamteindruck sticht, werden dann die Rock’n’Roll Gitarren ausgepackt. 
Die dreckige Produktion von Achim Köhler, der auch schon beim Vorgänger die Regler bediente, passt bestens zu den zehn Stücken. Den Schlusspunkt setzt nach knapp 49 Minuten das äußerst zähe „Luzifer Stampft 2“, welches vom Tempo her das genaue Gegenteil zum Eröffnungstitel darstellt.

Man kann getrost sagen, dass „Thronräuber“ das bisher abwechslungsreichste TOTENMOND Album ist. Death-, Doom-, Blackmetal, Crust, Hardcore, Rock’n’Roll; von alledem ist etwas dabei. 

Musik für Jedermann machten die Schwaben noch nie, und das hat sich auch auf Ihrem siebten Silberling nicht geändert, obwohl sie ein kleines bisschen geradliniger geworden sind (zumindest bilde ich mir das ein).

Eingefleischte Fans des Trios werden an dieser Scheibe mindestens so viel Freude haben wie schon am Vorgänger „TonbergUrtod“. Alle anderen sollten vor dem Kauf erst einen Probehörgang einlegen. Dieser Sound ist nun mal nicht für jedes Gehör bestimmt.