Spiritus Mortis - Fallen


Review


Stil (Spielzeit): Doom (41:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lotus Records/Soulfood (24.03.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.spiritusmortis.com/

Die vom Pech verfolgten Doom-Metaler SPIRITUS MORTIS haben in ihrer knapp 20 jährigen Geschichte so manches Mal vorbei gegriffen. Der letzte Fehlgriff war die Entscheidung für das Label Rage of Achilles, welches sich nach der Veröffentlichung des Debüts ziemlich schnell in die ewigen Jagdgründe verabschiedete. 

Doch hartnäckig wie die Finnen nun mal sind, ließen sie sich auch von diesem Schicksalsschlag nicht beeindrucken und haben für ihr zweites Album einen Deal mit Black Lotus Records unterschrieben. Das neue Werk heißt „Fallen“ und umfasst 12 Tracks, die man sich in aller Gemütlichkeit reinziehen sollte. Bierchen in der Hand, das Licht runterdimmen und langsam auf den Weltuntergang vorbereiten. Aber ganz so dramatisch doomig wird’s denn doch nicht. Hier und da gehen die Finnen recht rockig zur Sache. Die Scheibe ist eingängig und nicht so sperrig, wie man es sonst häufig von anderen Bands gewohnt ist. Die Einflüsse der Begründer des Dooms – BLACK SABBATH – sind mehr als hörbar. 

Nach einem kurzen Intro beginnt der zweite Song „New Age“ recht rockig und fällt mit 2:45 Minuten ziemlich kurz aus. Dennoch machen SPIRITUS MORTIS deutlich, dass man ihre Mischung aus Doom und Hardrock nicht so einfach überhören kann. Im darauf folgenden Song machen die Finnen aber ganz klar deutlich, dass sie sich dem Doom-Genre zugehörig fühlen. „Leave Me“ ist ein langsamer und schwermütiger Song, der auf das Gemüt drückt und einen ziemlich ins Polster der heimischen Sitzgarnitur presst. 
„Beware Of The Quiet One“ überrascht durch die anfangs teilweise aggressiven Vocals und einem schon fast „A-cappella-Part“ in der Mitte des Songs, der es in sich hat. Sehr gefühlvoll und schön gesungen wird der Hörer auf seiner emotionalen Ebene berührt. Wahrlich bedrückend und doch irgendwie mitreißend. Ein sehr kreativ und abwechslungsreich gestalteter Song, gerade was den Einsatz der Keyboard-Parts angeht. Mein Anspiel-Tipp!
Der zehnte Track nennt sich „Wasteland“, fällt wesentlich hardrocklastiger aus und lädt zum gemütlichen Mattenschwingen ein. Eine weitere Perle auf diesem Album. „Fallen“ beschließt mit dem letzten Track „Goodbye“ und lässt auf ein baldiges Hello again hoffen. 

Obwohl ich Anfangs meine Zweifel hatte – in 20 Jahren erst das 2. Album? - muss ich sagen, dass ich positiv überrascht bin. Die Songs sind nicht eintönig, sondern kreativ und technisch versiert gestaltet. SPIRITUS MORTIS tragen sowohl den Wünschen der Hardrock- und auch der Doom-Fraktion Rechnung - nur mit der Weltuntergangsstimmung hapert es noch etwas. Ein gutes Album, das durchaus Interesse für mehr weckt.