Poisonblack - Of Rust And Bones



Stil (Spielzeit):
Gothic Metal/Rock (49:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (19.03.10)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.poisonblack.com
Ville Laihiala ist auch nach dem Ableben der viel zu früh von uns gegangenen SENTENCED noch fleißig. "Of Rust And Bones" ist bereits das dritte POISONBLACK-Album, bei dem Laihiala neben dem Gesang auch die Gitarre übernimmt. Positive Musik kann der Finne anscheinend überhaupt nicht spielen und schreiben, auch POISONBLACK sind im düsteren Gothic Metal/Rock beheimatet. Auch, wenn es für die legendäre Hauptband des Sängers keinen Ersatz geben kann (SENTENCED waren einfach die Könige des melancholischen Sounds), sind zumindest einige Ähnlichkeiten zwischen beiden Bands zu erkennen, die für Begeisterung auch bei immer noch untröstlichen und trauernden Finnenfans sorgen könnten.

Natürlich ist es hauptsächlich Laihiala selbst, der einem einen Vergleich aufdrängen will, da man seine Stimme unweigerlich mit seiner ehemaligen Band in Verbindung bringt. Doch daneben sind es einige Gitarrenriffs und vor allem die düstere Stimmung, die einem einen wohligen Schauer über den Rücken laufen lassen. POISONBLACK sind trotz der dunklen Stimmung immer melodisch und mit Songs wie "Buried Alive", "My World" und dem Opener "My Sun Shines Black" sehr eingängig. Dabei mischen sich schnellere Songs mit getragenen und balladesken Nummern, die auch im beginnenden Frühling (so ganz will er sich ja noch nicht durchsetzen) für ein wenig Winterkälte sorgen. Die Finnen sind eben ein melancholisches Völkchen, und dafür darf man dankbar sein. Ansonsten wären einem düster-melodische Meisterwerke von SENTENCED, HIM oder eben POISONBLACK verwährt geblieben – und was gibt es schöneres, als in einer Leidenssituation noch zusätzlich für musikalischen Schmerz zu sorgen, der einen dann paradoxerweise wieder aufbaut?

Laihiala, der wie erwartet fantastisch singt, und seine Kollegen haben es jedenfalls geschafft, mit "Of Rust And Bones" ein verdammt gutes Album abzuliefern. Stellenweise gibt es ein paar Längen, und wirklich neu ist das hier Präsentierte erwartungsgemäß nicht, aber eine achtminütige, todtraurige Halbballade wie "Invisible" entschädigt für fehlende innovative Elemente und bekannte vorkommende Gitarren. Es bleibt also etwas Luft nach oben, aber ich bin mir sicher, dass POISONBLACK mit dem nächsten Album die Punkteleiter nach oben klettern werden.