Anchor - Recovery

Anchor_Recovery

Stil (Spielzeit):
Hardcore (33:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Let It Burn / Soulfood (17.06.11)
Bewertung: 7 / 10

Link: MySpace

Den Namen ANCHOR finde ich ja relativ unkreativ und die Musik, zwischen modernem Hardcore und New York-HC ist jetzt auch nicht innovationsverdächtig – aber man muss den Schweden einfach lassen, dass sie ihren Stiefel durchziehen und Melodie und packenden Groove miteinander verbinden können. Da hilft aber auch schon die Stimme von Shouter Claes: man kann ihn verstehen und er macht nicht auf tierisch böse. Dennoch ist er angepisst genug, um die Songs nach vorne zu katapultieren.

Nach dem ersten Durchgang dachte ich zunächst mal an Bands wie HAVE HEART oder VERSE musste das dann aber immer weiter ausbauen auf Klopper wie TERROR und Konsorten – eigentlich eine richtig schöne Mischung. Dazu kommt dann noch ein Sound, der zwar gut aber eben nicht übertrieben ist. Und so schlängeln sie sich zwischen schnellen Parts, düsterer Stimmung und Moshparts hin und her und lassen sich nicht komplett in nur eine Schublade stecken, ohne es dem Rezipienten allerdings unter die Nase zu reiben.

Um ganz, ganz oben mitzuspielen fehlen mir allerdings noch die gewissen Funken, die die Songs wirklich bersten lassen: die Melodien sitzen, die Moshparts grooven und die Songs wissen zu gefallen ohne sich zu sehr an Trends anzubiedern. Aber es sind noch keine Hymnen für die einsame Insel dabei. ANCHOR liefern also auf ihrem zweiten Full Length nicht ganz typische (aber auch nicht grade abwegige) Kost für den Hardcorehörer ab, der einfach diese Art von Musik braucht und mit diesen Schweden durchaus im oberen Bereich des Genres ist. Und das vor allem, weil sie eben über den eigenen Tellerrand etwas hinausschauen und sich trotzdem Genrekonform verhalten.

Da ANCHOR ziemlich viel live unterwegs sind, besteht also eine gute Chance sie sich mal anzusehen. Von der Platte her gesehen könnte ich mir vorstellen, dass es eine sehr lohnenswerte Angelegenheit ist.