Lavatch - Mammoths Of Cold Souls Tipp

Lavatch_Mammoths_of_cold_souls

Stil (Spielzeit):
chaotischer Hardcore (49:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Ampire / NMD (09.09.11)
Bewertung: 8,5/ 10

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Alleine schon der Name LAVATCH klingt wie die Mischung aus einem Erdbeben in Peru und einem Mamut (gute Namenswahl beim Albumtitel) und damit habe ich eigentlich auch schon relativ genau beschrieben, wie die Kölner klingen: gewaltig, groß und furchteinflößend!

Was sie 2009 auf „Polygraph" schon andeuteten, wird jetzt auf dem neuen Werk des Quintetts ganz deutlich: wenn es um chaotischen, dreckigen und metallischen Hardcore in Deutschland geht, muss man LAVATCH auf der Rechnung haben. Hier treffen EVERY TIME I DIE (allerdings weniger Rock N Roll) auf neuere UNDEROATH und NORMA JEAN und THE CHARIOT (wobei LAVATCH leider nicht deren Witz hier zeigen). Trotzdem schaffen sie es, einen einigermaßen individuellen Sound zu haben und verlassen sich nicht zu sehr auf die Kraft des Moshpartes, was das Zweitwerk der Band noch mal eine Ecke sympathischer macht.

Der Sound drückt (und stellt eine klare Verbesserung zum Erstlingswerk dar), der Gesang ist kehlig, kratzig aber niemals übertrieben und die Atmosphäre relativ düster – dennoch ganz klar im Hardcore verwurzelt. Wer die Band mal live erleben durfte, weiß, was für einen Sturmlauf die Jungs hinlegen können. Natürlich muss man das eben auch mögen: alle paar Takte kommt was komplett Neues, das Tempo wird variiert und die ganze Zeit über wirst du angeschrien, als gäbe es kein Morgen mehr. Dennoch schaffen es LAVATCH, nicht im eigenen Chaos unterzugehen, da immer wieder extrem packende Momente in den Songs eingebaut sind, die den Zuhörer fesseln und ihn vor und nach den puren Belastungsproben an die Hand nehmen und durch das Album führen. „Housten, we have a problem" ist da sogar sowas wie ein kleiner, fast punkiger Hit geworden!

Die Band besteht seit 2005 und legt hier ein Zweitwerk hin, welches in allen Positionen eine klare Steigerung zu ihrem Debüt darstellt. Es ist wütend, verzweifelt, angriffslustig und schlecht gelaunt – und trotzdem muss man die ganze Zeit gebannt zuhören! Großes Kino im chaotischen Hardcore!