Wisdom In Chains - The Missing Link Tipp

wisdom in chains

Stil (Spielzeit):
gröhliger, oldschooliger Punk/Hardcore (45:54)
Label/Vertrieb (VÖ): I Scream / Edel (30.03.12)
Bewertung: 8,5 /10

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Unter WISDOM IN CHAINS hatte ich bisher immer ziemlich straighten Hardcore vorgestellt. Jetzt kann ich mich zum ersten Mal wirklich mit ihnen beschäftigen und bin ziemlich angetan von der großen Portion Punkrock, welche die Amis/Niederländer mit sich führen. Mein erster Gedanke ist direkt: BLOOD FOR BLOOD! Und das meine ich sehr positiv!

Denn man wird zwar unweigerlich diesen Vergleich im Ohr haben, WISDOM IN CHAINS aber eben keinen Plagiatsvorwurf machen können. Dafür ist ihre Version der Mixtur aus Punkrock und Hardcore und großer Fresse dann doch zu eigenständig. Mal schnell, mal Midtemp, mal mit absolut dickem Refrain mit Chor und mal mit cleanen Gitarren. Aber eben immer auf die Fresse. Und das mit einer Großmäuligkeit, die vielen glattgeleckten Kollegen mittlerweile abgeht.

Produziert wurde das Teil übrigens von MADBALL's Freddy und strahlt vermutlich bereits deshalb puren Hardcore aus – wobei ich festhalten muss, dass sie in der Tat einen teilweise recht individuellen Sound haben und somit nicht wie jede andere ProToolz-Band klingen. Außerdem sind sie sehr melodisch, haben aber dennoch eine absolut Arschtritt-Stimme vor dem Mikro zu verzeichnen, scheuen sich nicht vor Ohohos und Soli und machen dabei sogar eine wirklich gute Figur. Und selbst kleine Experimente in Sachen Atmosphäre sind für das Quintett machbar – das endet dann in einem Song sogar in Sprechgesang. Da hätten CYPRESS HILL vermutlich auch gerne mitgemacht.

Die Größe von „The Missing Link" ist tatsächlich die Bandbreite der Band, bei der sie für eine Hardcoreband der älteren Prägung wirklich erstaunliches bringen (ohne allerdings ihren Pfad zu verlassen)– und das Ganze wird immer und grundsätzlich mit einer ordentlichen Portion Dreck vortragen. „On Top Of The World" soll da mal als Beispiel herhalten. Dann fällt die Hemdsärmeligkeit extrem positiv auf und die Whisky-getränkte Atmosphäre rundet die 13 Tracks wunderbar ab. Also Bier auf, Fäuste in die Luft und pogen!