The Blackout - We Are The Dynamite




Stil (Spielzeit): Screamo (38:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Fierce Panda / Cargo Records (02.11.07)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/theblackout
Schade, eigentlich hatte ich der Band mehr zugetraut. Zwar ist „We Are The Dynamite“ nicht schlecht, aber trotzdem nicht dass, was ich erwartet hatte. Aber noch mal von vorne…
Im Oktober 2006 brachte eine junge Band aus Wales eine EP auf den Markt, die mich ziemlich begeisterte. Zwar gab es in ihrer Interpretation von Screamo (mit streckenweise großem, (frühe) THE USED-Touch) noch einige nicht ganz so geschmierte Ösen und Haken, aber die unbändige Lust und die Wildheit des Sextetts überzeugte mich direkt vom Fleck weg und ihr Opener landete auch direkt in meiner Jahres-TopTen. Man kann sich also gut vorstellen, wie meine Erwartungshaltung bezüglich eines richtigen Longplayers aussahen.
Und der liegt jetzt in Form von „We Are The Dynamite“ vor. Ihre Größmäuligkeit konnten sie sich glücklicherweise behalten, aber leider ist mit ihnen genau das geschehen, was ich an so vielen Bands leicht kritisiere, deren zweiten Output ich zu Ohren bekomme: Sie sind mir einen Tick zu professionell geworden. Na klar sind sie durchaus auf einem Standart, auf dem auch die große internationale Konkurrenz arbeitet und der Sound ist auch dementsprechend, aber dafür haben sie auch ein klein wenig von ihrem eigenen Charme aufgegeben. Mein Paradebeispiel dafür ist immer der Sprung zwischen den ersten beiden Platten von TAKING BACK SUNDAY. Egal wie viele Fehler und Unsicherheiten ihr Debüt auch hatte, es hatte auch den größten Charme, den die Band jemals ausgestrahlt hat. Und ähnlich ist es in meinen Ohren nun auch mit THE BLACKOUT geworden. Sie sind etwas weniger wild und frisch und klingen „vergleichbarer“ – vor allem was die Songstrukturen angeht.
Aber ich will ja nicht nur meckern – schließlich gibt es ja auch unzählige andere Bands, die sich im Großen und Ganzen auch an die ungeschriebenen Gesetze des Screamo halten (Laut/Leise –Melodie/Geschrei etc) und die ich trotzdem gut finde. Und so finden sich auch auf „We Are The Dynamite“ einige sehr gute Songs, großartige Melodien und viel Dynamik – allerdings nicht ganz so unbedarft und frisch wie noch vor einem Jahr. Aber anscheinend haben die Jungs in Britannien schon ordentlich Erfolg und scheinen mit ihrem Rezept ganz gut zu fahren. Wer auf poppigen Screamo mit trotzdem noch genügend Härte steht, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Von mir gibt es dafür jedenfalls noch wohlwollende sieben Punkte.