LeTHERMOUTH - Xo



Stil (Spielzeit): relativ oldschooliger Hardcore (24:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph / SPV (26.01.09)
Bewertung: 6,5 / 10 Punkten


http://www.myspace.com/leathermouthlives

Was kann man machen, wenn die Hauptband so erfolgreich ist, dass man nicht mal ebenso ein wenig Musik raus hauen kann? Vor allem, wenn sie so gar nicht zur eigenen Zielgruppe passt. Aus diesem Grund gibt es zum Beispiel UNITED NATIONS. Und mit LeATHERMOUTH hat nun MY CHEMICAL ROMANCE-Gitarrero Frank Lero ein ähnliches Ventil geschaffen.

Zwar geht es weniger in die 90iger Screamo-Ecke wie die Vereinten Nationen (und von Grindcore würde hier auch definitiv niemand reden), aber trotzdem wird hier den MCR-Fans ein Album vor den Latz geknallt, welches für Verwirrung bis hin zur Ablehnung sorgen dürfte. Denn auf „Xo" gibt sich Lero als extrem angepisster Hardcore-Fan. Und mit Hardcore meine ich vor allem die alte Schule. Zwar steigern sie sich (zu) selten in wirkliche Geschwindigkeitsräusche um wirkliche Oldschool-Fanatiker zu begeistern, aber bemäße man nur den Aggro-Level, dürften da dann doch Gemeinsamkeiten entdeckt werden.

Vor allem der überdrehte Gesang sorgt für Wirbel und lässt die Songs krasser wirken als sie eigentlich sind. Die Produktion ist diametral zu MCR angelegt und die Gitarren knuspern so vor sich hin, dass man sie für Stoner-Rock-Sechssaiter halten könnte. Ausgestattet mit ziemlich mies gelaunten Lyrics holen Lero, Rob Hughes und Freunde zu einem ordentlichen Rundumschlag aus, der zwar nicht jedem Gefallen wird, aber mit „I Am Going To Kill The President Of The United States Of America", „Sunsets Are For Muggings" und „Bodysnatchers 4 Ever" zumindest drei Hits an Bord hat.

Natürlich kann man manchmal auch ein wenig Belanglosigkeit attestieren, da die Zutaten sich doch auf Albumlänge schon sehr ähneln und selten variiert werden. Und manche Songs wollen halt nicht wirklich zünden. Aber trotzdem funzt „XO" als schnelle Adrenalinspritze ziemlich gut. Hätte man so nicht erwartet.