Kids Insane - Cluster Tipp

Kids Insane - Cluster
    Hardcore / Punk / Grunge

    Label: Redfield Records
    VÖ: 31.03.17
    Bewertung:8/10

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Ich habe KIDS INSANE vor ein paar Jahren mit einer EP namens „Frustrated“ kennen gelernt und war ziemlich begeistert. Sie spielen darauf Hardcorepunk, der mich streckenweise an böse GOOD RIDDANCE mit weniger Melodycore erinnert hat, aber auch GALLOWS oder punkige DEFEATER aufblitzen ließen. Und seitdem freue ich mich darauf, ein Album von ihnen zu hören. Jetzt ist „Cluster“ da, überrascht mich ... und kann mich nach einigen Durchläufen doch endlich einfangen.

Die Israelis klingen hier etwas melodischer und etwas mehr midtempolastig, als ich erwartet hatte. Dennoch sind sie immer noch sperrig und vor allem sind sie nicht so vorhersehbar. So haben sie ihren Punkrock und Hardcore mit ein wenig sprödem Grunge angereichert – auch wenn es auch nur ein Hauch ist. Aber ab und zu erinnern sie mich zum Beispiel an die letzte Platte von SWAIN, wenngleich sie dennoch ganz klar im Hardcorepunk bleiben und da nie die Seiten wechseln. Manchmal wird es eben nur extrem rockig und etwas tanzbarer – vielleicht etwas von FRANK CARTER AND THE RATTLESNAKES?

Aber auch in diesen Part sind KIDS INSANE gerne unvorhersehbar und schlagen eine Menge Haken. Bei „Varicose“ fangen sie mit einem gut abgehangenem Riff an, wiederholen es zwei Mal, und wenn man sich grade auf „den Rocker“ eingestellt hat, gehen sie direkt in den nächsten Part. Schaffen es aber immer wieder, melodische Momente einzubauen. Außerdem wechselt man am Mikro gerne mal von Geschrei zu Gesang und gibt den Songs so etwas mehr Tiefe. Und auch beim Gesang kommt dann so ein wenig Grunge durch – aber immer sehr passend.

Ich hätte mir den Gitarrensound zwar etwas schneidender gewünscht, aber insgesamt ist „Cluster“ ein facettenreiches, dennoch sehr abwechslungsreiches und spannendes Album geworden. Die Songs gehen immer wieder überraschende Wendungen ein und bringen dann gerne mal ganz unvorhersehbare Melodien an den Start, die dem Song zwischen Hardcore und etwas breitbeinigem Rock gut tun. Anders als erwartet, aber eigenständig und spannend!