Giver - Where the Cycle Breaks Tipp

Giver - Where the Cycle Breaks
    Melodic Hardcore / Hardcore

    Label: Holy Roar
    VÖ: 26.01.18
    Bewertung:8/10

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GIVER kommen aus Köln, Dresden und Paderborn und machen seit gut fünf Jahren ordentlich Krach. Wenn ich richtig informiert bin, ist „Where The Cycle Breaks“ ihre erste Full Length – aber dafür hat sie es in sich. Und so schaffen sie es ziemlich problemlos, sich hiermit einen Namen zu machen.

Aber wer mit einem Song wie „Shock The Fall“ sein Album beginnen kann, hat vermutlich eh einige Trümpfe in der Hand. Denn so zeigen sie direkt zu Beginn der Platte, was sie unter Songwriting verstehen. Der Song ist vielschichtig, schlägt eine Menge Haken und zeigt auch immer wieder unerwartetes Riffing. Im Laufe der Platte werden die Riffs zwar etwas vorhersehbarer als im Opener, aber schließlich zählen GIVER auch zum melodischen Hardcore und wollen daher auch mal dicke an der Melodie-Front sein, was sie mit schweren Akkorden und Crewshout-Wänden auch immer wieder eindrucksvoll zeigen.

Auch der Sound hilft ihnen, den ein oder anderen Song zu einer ordentlich Wand werden zu lassen. Dafür sind sie extra nach England geflogen, um in einem Studio mit viel Genre-Erfahrung elf Songs aufzunehmen, die jedem Fan von modernem Hardcore mit leicht (leicht!!!) metallischem Sound Freudentränen in die Augen treiben dürfte.

Stilistisch gesehen fallen mir im Vergleich vor allem VERSE ein, wobei GIVER eben einen etwas härteren Sound fahren. Aber auch HAVE HEART oder DEFEATER, CONVEYER und LANDSCAPES gehen mir in der guten halben Stunde hier durch den Kopf. Manchmal nur sehr lose und manchmal schon etwas zwingender. Dennoch kopieren GIVER nicht stumpf – dafür gibt es dann doch zu oft Haken und Wendungen in den Songs.

In der Mitte von „Where the Cycle Breaks“ werden die Songs ein wenig gleichförmig und ich wünsche mir etwas mehr Chaos wie im Opener oder etwas mehr Dynamik wie bei „The Heart Of Dark“ (erinnert etwas an COMEBACK KID). Aber die wenigsten Harcoreplatten sind dafür bekannt, sich mit jedem Song neu zu definieren. Und so bleibt das hier ein ziemliches Brett, welches auch live absolut überzeugend dargeboten wird.

Mir machen GIVER hier unfassbar viel Spaß – und es klingt einfach mal so gar nicht nach Paderborn. Vielleicht viel eher nach den Staaten. Nur glücklicherweise komplett ohne Tough-Guy-Attitüde. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass GIVER hier eine der besten Platten des einheimischen Hardcores direkt am Anfang des Jahres rausgehauen haben.