The Fall Of Troy - Doppelgänger


Review

Stil (Spielzeit): chaotischer Screamo (44:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Equal Vision Records (03.10.2005)
Bewertung: Es ist nun mal so gut... (9/10)
Link: http://www.thefalloftroy.com
Wenn der Vater bereits Studio-Musiker mit den Allman Brothers und den Eagles in den 70ern war, ist man praktisch prädestiniert dafür, eine gute Band zu gründen. Aber dass sie so gut werden würde, hätten sich die drei Mitglieder von The Fall Of Troy wahrscheinlich auch nicht träumen lassen. Ihr erstes Album „The Fall Of Troy" (Lujo Records, 2003) nahmen sie bereits auf, bevor sie überhaupt 17 waren. Jetzt kommt ihr zweites Album „Doppelgänger" auf Equal Vision, das Label mit den prozentual wohl hochwertigsten Releases pro Band. In den Staaten kann man das Album bereits seit Mitte August kaufen, bei uns ist es nun auch endlich erhältlich.
Dass die Jungs alle noch nicht mal 19 sind, hört man ihnen keinesfalls an. Im Gegenteil: wenn Sänger und Gitarrist Thomas Erak wirklich das, was er da auf der  Gitarre alles spielt, mit Gesang live so hinbekommt, ist er mein neuer Gitarrengott! Abgefahrenes Gitarrengewichse auf höchstem Level würde seine Arbeit wohl am besten beschreiben. Intelligentes Riffing trifft hier auf grandiose Melodie-Läufe und wird eingebettet in eine ausgetüftelte Verwendung von Effekten. Doch nicht nur Thomas Erak ist ein Meister an seinem Instrument. Tim Ward (Bass, Vocals) und Andrew Forsman (Drums) brauchen sich vor ihrem Frontmann überhaupt nicht zu verstecken, denn auch sie sind trotz ihres jungen Alters mehr als nur begabt und ebnen als supertighte Rhythm-Section den Weg für durckgeknalltes Chaos-Gefrickel und Soli.
Mein Fazit: Ich gebe zu, The Fall Of Troy ist keine Musik, die leicht verträglich ist. Die vielen Tempowechsel und vertrackten Rhythmen brauchen schon eine Weile, bis man sie sich in größeren Portionen geben kann. Aber zusammen mit den tollen cleanen Vocals und Kreisch-Gesang ergibt sich so eine wirklich außergewöhnliche Art von Musik, die sich auch nur schwer in ein bestimmtes Genre packen lässt. Chaotischer Screamo mit Metal- und Hardcore-Einflüssen würde The Fall Of Troy wohl am gerechtesten werden. Unter'm Strich ist das aber auch egal. „Doppelgänger" ist ein Album wie kein zweites. Einfach nur einzigartig gut!