Eryn non dae. - Hydra lernaia


eryn_non_dae

Stil (Spielzeit): Noisecore (55:05)
Label/Vertrieb (VÖ): MetalBlade (19.06.09)
Bewertung: 8,5/10



Link: http://www.myspace.com/end1freefr

 

Von dieser Band hat man noch nicht viel gehört, was aber auch daran liegen könnte, dass sie früher noch auf den Namen END. hörten. Unter diesem Namen haben sie auch 2005 schon die EP „Never Ending Whirl Of Confusion" aufgenommen. 5 Jahre hat es nun gedauert bis die heutigen ERYN NON DAE., kurz END., mit „Hydra lernaia" nachlegen. Viel ist dazwischen passiert. Touren mit GOJIRA, PELICAN, JENX, HIGH ON FIRE und vielen anderen Bands, Auftritte im französischen Radio, einem Auftritt auf dem Hellfest und nun ihrem Vertrag mit MetalBlade. Die Richtung für das Quintett ist festgelegt und zeigt aufwärts.

An dieser Stelle möchte ich mal ganz kurz auf griechische Mythologie eingehen und den Albumtitel „Hydra Lernaia" erläutern. Hydra lernaia war eine übergroße, neunköpfige Wasserschlange. Sobald der Schlange ein Kopf abgeschlagen wurde, wuchsen ihr an dieser Stelle zwei neue nach. Schließlich wurde sie jedoch von Herakles erlegt. An dieser Stelle sollte jedem klar werden, warum dieser Titel definitiv zu diesem Album passt. Musikalisch ist das Album konstant beschwörend für den Hörer, baut sich mächtig vor einem auf, wirkt zu jeder Zeit böse und wütend und ist über die komplette Spielzeit unberechenbar. Majestätisch treibende GOJIRA ähnliche Riffs treffen auf NEUROSIS anmutenden Kreischgesang, der einem manchmal das Blut in den Adern gefrieren lässt. Für dieses Album braucht man Zeit. Erst nach mehreren Hördurchgängen wird einem klar, mit was man sich da angelegt hat. Einem Album, das aus komplexen und brutalen Strukturen besteht, gepaart mit schwarzen apokalyptischen Gefühlen, aggressiven vocalen Wutausbrüchen und Texten, die teilweise düsterer und schwärzer als die Nacht sind. Diese handeln nämlich von menschlichen Gefühlsproblemen, Beklemmungen und Ängsten, passend also zu solch einem Album.

„Hydra lernaia" eröffnet sich einem erst richtig nach mehreren Hördurchgängen. Und genau das ist es, was man von einem guten Album erwartet. Bei jedem Durchgang beschleicht einen das Gefühl, wieder an einer anderen Stelle von etwas Unerwartetem überrascht zu werden. END. Spielen nicht, wie im Moment im Noisecore Genre üblich mit Laut und Leise Wechselspielchen, sondern lassen konstant die Sonne verdunkelt und setzen durchgehend auf brachiale Riffgewitter. Eine durchaus willkommene Abwechslung am sonst so eintönigen Noisehimmel. Bleibt nur noch die Frage offen, wie END. ihr nächstes Album angehen, damit sie sich nicht wiederholen. Es wird verdammt schwer werden, ein Nachfolgewerk zu „Hydra lernaia" zu schreiben.