Genghis Tron - Board Up The House


Review

Stil (Spielzeit): Elektro-Grind (43:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Relapse (22.04.2008)
Bewertung: Wer braucht schon Bass? (7/10)

Link: www.genghistron.com



Für Rockmusik braucht man lediglich Gitarre, Schlagzeug, Bass, Gesang. GENGHIS TRON brauchen weniger. Bass ist überbewertet und trommeln kann der Computer schließlich auch. Das reicht zumindest aus für ein Terrorgemisch aus Grind und Elektro. Wobei die drei Freaks aus Philadelphia auf ihrem neuen Album „Board Up The House“ tatsächlich „klassisch rockiger“ klingen als auf ihrem ultra-chaotischen Debüt „Dead Mountain Mouth“. Wobei rockig relativ ist. Am Ende – bzw. seit neuestem – handelt es sich eben doch um eine Band aus der Relapse-Irrenanstalt. Will heißen, auch wenn man hin und wieder im Takt grooven kann und sich „City On A Hill“ sogar als Tanzvorlage eignen würde, ist dieses Krachwerk in erster Linie ein gewaltfreies Mittel, um seine ungeliebten Mitbewohner zum Auszug zu bewegen.

Elektro-Beats treffen auf fiese Gitarren. Organisches Geschrei trifft auf synthetische Wut. Klingt spacig? Das ist es auch. Leider reizen GENGHIS TRON das nicht mehr so aus wie auf ihrem formidablen Vorgänger, der Schockeffekt ist weg. Mehr Rhythmen, mehr Melodien und Texturen tummeln sich anno 2008 in der Musik von Genghis Tron. Trotzdem unterscheidet die Soundtüftler noch viel von gewöhnlichen Grind-/Metalcore-Bands. Der elektrische Ansatz mündet oft in abgefahrene Ambient-Passagen, was dem Album einen ungewöhnlichen Tiefgang verleiht. Progressiv, nicht schön, aber verdammt cool.