Holyhell - Apocalypse (EP)




Stil (Spielzeit): Heavy Metal/Hardrock (22:39)

Label/Vertrieb (VÖ): Magic Circle Music / SPV (23.03.07)

Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.holyhell.com

 

Das erste, was HOLYHELL bei mir hinterlassen, ist ein klein wenig Rätselraten. Maria Breon samt männlicher Komplettierung muss es mindestens seit 2005 geben – zumindest trat man da schon bei zwei Festivals im Vorprogramm von MANOWAR auf. Die vier Stücke, die ein kleiner Personenkreis also bereits seit zwei Jahren kennt, wurden aber erst jetzt in Form dieser EP veröffentlicht. Merkwürdige Reihenfolge. Anyway, ich möchte das Interpretieren (mehr Anregungen gibt’s hier) anderen überlassen, wenden wir uns endlich dem Silberling zu.

Im Mittelpunkt des Sextetts steht die klassisch ausgebildete Sängerin Maria Breon, deren Stimme wider Erwarten tatsächlich nicht ohne Weiteres austauschbar ist. Auch wenn das Charakteristikum in einem leichten Quäken besteht, an das die Gesangslinien (etwa bei der sehr tiefen Strophe von ’Resurrection’) erinnern – abheben kann sie sich von den tausend anderen trällernden Metalnymphen allemal. Selbstverständlich steht Maria Breon ihren Kolleginnen in den hohen Lagen trotzdem in nichts nach. Meckern kann man auch über den Rest der Band nicht, besonders die beiden Gitarristen Joe Stump und Tom Hess bringen ihre dicke Scheibe Erfahrung deutlich zum Ausdruck.
Leider liegt das Augenmerk der Produktion eindeutig auf der Atmosphäre statt auf den Musikern (unter ihnen Ex-MANOWAR-Trommeltier Rhino), denn die Bombastik mit der ’Apocalypse’, unterstützt durch kräftigen Keyboardeinsatz, hier klotzt, kann nur kurz von den offensichtlichen Mängeln im Songwriting ablenken. Lichte Momente finden sich dann ausgerechnet in den Fremdkompositionen ’Resurrection’ und ’Phantom Of The Opera’. Letzteres ist der gleichnamigen Oper entnommen und wirkt als Live-Duett mir Eric Adams (MANOWAR) sogar so gut, dass sich Sir Andrew Lloyd Webber nicht einmal im Grab umdrehen muss.

Fazit:
Diese Mischung aus MANOWAR und NIGHTWISH ist zwar grundsätzlich reizvoll, aber um sich als „gänzlich neu“ und „unerwartet“ bezeichnen zu dürfen, sollte man schon mit etwas spannenderen Ideen aufwarten, Herr DeMaio. Naja, warten wir mal den ersten Longplayer ab.