Bloodbound - In The Name Of Metal Tipp

Bloodbound - In The Name Of Metal
Eigentlich haben BLOODBOUND bisher noch nie schlechte Alben abgeliefert, weswegen der Backkatalog der Band auch komplett in meiner Sammlung steht. Aber „In The Name Of Metal" hat sich irgendwie an mir vorbeigeschlichen. Erst auf dem Sweden Rock Festival in diesem Jahr, bei dem die Schweden trotz kleinster Bühne mächtig abräumten, habe ich registriert, dass da ein neues Album am Start sein muss. Und da die Songs alle durchweg überzeugten, habe ich mich entschlossen, dieses Review noch nachzuschieben.
Nachdem der Sängerposten bei BLOODBOUND schon von jeher ein Schleudersitz war - von 2004 an wurde schon viermal der Mann am Mikro ausgewechselt - scheinen sie jetzt mit Patrik Johansson endlich den Mann gefunden zu haben, der nicht nur stimmlich in die Band passt. Live macht das aktuelle Line Up mit den beiden Brüdern Tomas und Hendrik Olsson an den Gitarren, Frederik Bergh an den Keyboards, Pelle Akerlind an den Drums und Anders Broman am Bass zumindest einen sehr homogenen Eindruck.

Für „In The Name Of Metal", dem fünften Studioalbum der Band, wurden zwölf Songs eingespielt, die einem ausnahmslos sofort ins Ohr und in die Glieder fahren. Mit dem stampfenden Titelsong „In The Name Of Metal" steigen die Jungens ordentlich ein. Die Lyrics sind ziemlich true und gehen in die Richtung „In The Book Of Heavy Metal" von DREAM EVIL.
Im Grunde führen BLOODBOUND die Tradition der ersten HAMMERFALL Alben weiter, klingen aber wesentlich frischer als eben diese Band bei ihren letzten, doch teilweise ziemlich gequält wirkenden Songs. Wer fette Metal Hymnen zum Bangen und Mitsingen sucht, wird auf „In The Name Of Metal" perfekt bedient: „Metalheads Unite", „Son Of Babylon", „Bounded In Blood" oder die 2012er Version von „Book Of The Dead" (Bonustrack) sind Metal vom feinsten. Dabei spielen BLOODBOUND oft mit leichten Tempiwechseln innerhalb der Songs und bauen auf die Qualitäten ihrer Gitarristen, die sich auch live blind verstehen.

Die meisten Songs des Albums sind aus der Feder von Tomas Olsson, der den kreativen Part und live die meisten Soli bei BLOODBOUND übernimmt. Und dem Mann scheinen die guten Ideen nicht ausgehen zu wollen, denn was die Kombination aus eingängigen Melodien und harter, schneller Gitarrenarbeit angeht, waren bereits die Alben „Nosferatu" (2005), „The Bood Of Dead" (2007), „Tabula Rasa" (2009) und „Unholy Cross" (2011) Aushängeschilder dieses Genres. Die Verbindung zu Bands wie HAMMERFALL oder DREAM EVIL kommt nicht nur durch das Genre an sich, sondern auch dadurch, dass die Stimme von Sänger Patrik Johansson oftmals sehr ähnlich wie die von Joacim Cans oder Niklas Isfeldt klingt.

Auch wenn sich meine Faves auf dem Album fast bei jedem Durchlauf geändert haben, sind die megastarken, mit Breaks gespickten „I'm Evil" und „Son Of Babylon" die Anspieltipps und persönlichen Highlights. Nach nur einem Durchlauf kann man die Refrains schon mitsingen, und ruhig sitzenbleiben kann man eigentlich bei keinem der Tracks. Wenn es überhaupt etwas zu meckern gibt, dann ist es das Coverartwork, das doch etwas untypisch und gewöhnungsbedürftig ist. Ansonsten haben BLOODBOUND ein Album kreiert, an dem jeder Metalfan seine Freude haben dürfte. Wer sich live von den Qualitäten der Band überzeugen möchte, kann dies aktuell auf der Tour von U.D.O. tun, für den die Schweden (mit absoluter Sicherheit) die Fans anheizen werden.

Fazit: BLOODBOUND führen die Tradition von starken schwedischen Metalbands fort und haben sich mit „In The Name Of Metal" in die erste Liga gespielt. Auf dem Album, das vor mächtigen Riffs, fetten Melodien und mitsingtauglichen Lyrics nur so strotzt, ist kein wirklicher Ausfall zu finden. „Mr. Darkness" und „Monstermind" gefallen mir zwar persönlich nicht ganz so gut wie der Rest, sind aber dabei keine schlechten Songs. Wenn das Line Up der Band jetzt endlich mal konstant weiter arbeiten kann und die Band vor allem von Sängerwechseln verschont bleibt, werden wir an BLOODBOUND noch sehr, sehr viel Spaß haben. Thumbs Up! Zum Antesten hier noch das Video zum Track: