Manowar - The Sons of Odin



Stil (Spielzeit): True Metal (24:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Magic Circle Music/SPV (06.10.2006)
Bewertung: Die Könige sind zurück (10/10)
Link: www.manowar.com

Nur der Umstand, dass mir meine gesittete Erziehung verbietet, an dieser Stelle mit Fäkalbegriffen um mich zu werfen, verhindert, dass ihr hier ein lautstark gebrülltes "Heilige Scheisse – wie geil ist das denn?!" zu lesen bekommt... Uups, jetzt hab ich’s ja doch getan.

Egal! Denn was die alten Herren von MANOWAR auf "The Sons Of Odin" abliefern, ist jedes Schimpfwort dieser Welt wert – im positiven Sinne natürlich. SO muss epischer True fucking Metal klingen! Was hatte die Szene nach der erneuten Verschiebung von Album und Tournee nicht an Häme über die Band ausgeschüttet – MANOWAR seien am Ende, ausgebrannt, zu einer Parodie ihrer selbst verkommen. Nach heute kann ich nur sagen: eat this! Fast bin ich gewillt, an ein zweites "Hail To England" zu glauben, wenn die beiden neuen Songs auf dieser EP für das stehen, was uns nächstes Jahr auf der kompletten Langrille erwartet.

Allein für die beiden neuen Tracks "Gods of War" und "The Sons Of Odin" gebührt den Amerikanern um Mastermind Joey deMaio ein Platz an Valhallas Festtafel – natürlich noch nicht jetzt, dann da kommt man bekanntlich nur hin, wenn man vorher den Löffel abgibt. Und wir brauchen MANOWAR noch – um all den Möchtegern-Metal-Bands da draußen zu zeigen, wo Thors Hammer hängt. "The Sons Of Odin" hält für den geneigten Headbanger insgesamt 5 Songs bereit, wobei allerdings nur 3 davon wirklich neu sind. Die anderen beiden sind Live-Aufnahmen der bereits auf der letzten DVD veröffentlichten "The Ascension" und "King Of Kings". Doch die wirkliche Wiedergeburt wird dann mit dem Instrumentalstück "Odin" und dem folgenden "Gods Of War" eingeläutet – einer epischen Hymne für die ein LUCA TURILLI vermutlich töten würde.

Hatte man noch vor kurzem über Joey deMaios Statement, die neuen Songs hätten "Wagnersche Dimensionen" huldvoll gelächelt, so muss man jetzt konstatieren – der Mann hat recht. Getragen von Fanfarenstößen und mit einem Text ausgestattet, wie man ihn von MANOWAR nicht anders verlangen würde, atmet "Gods Of War" tatsächlich den Geist von Richard Wagner. Wie ein stampfendes Heer, das singend in die Schlacht zieht, walzt der Song über den Hörer hinweg. Dazu kommt ein Eric Adams, der immer noch 99% aller Metal-Shouter an die Wand singt. Wer bei diesem Song keine Gänsehaut bekommt, muss taub sein.

Und der eigentliche Höhepunkt folgt erst noch in Gestalt von "Sons Of Odin" – einem Song, der aus dem Stand einfach mal alles wegbläst, was sich ihm in den Weg stellt. DAS sind MANOWAR, wie sie immer hätten sein sollen. Ich für meinen Teil neige mein Haupt in Demut und bereue, jemals an den Kings of Metal gezweifelt zu haben! Hail & Kill!