Hero - Immortal



Stil (Spielzeit): Power/Melodic/Gothic Metal (43:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Retroactive Records/Brutal Planet (09.06.09)
Bewertung: 5,5
Link: http://www.retroactiverecords.net
Eigentlich müsste ich dieses Review zweiteilen. Warum, dazu komme ich später. Erst ein paar Fakten: Bandgründer und Chef Michael Hero (klasse Pseudonym...) kommt aus Schweden und betreibt dort eine Art „School Of Rock"-Projekt, bei dem der Bandleader mit jungen Bands und Musikern arbeitet. Seine Band HERO veröffentlichte bereits 2006 ein Album namens „Bless The Nation", dem jetzt „Immortal" hinterher geschoben wird, das inklusive Outro zehn Songs in einer knappen Dreiviertelstunde vereinigt.

Wieso nun die angedachte Zweiteilung? Weil man „Immortal" strikt in reine Musik und Drumherum (Cover, Artwork, Lyrics) unterteilen muss, um nicht verrückt zu werden.
Kommen wir also zuerst zum unerfreulichen Teil: Das Drumherum. Das Fantasy-Cover mit seinen Schmetterlingen (!) ist das Mieseste, was ich an kitschigen und schlecht gemachten Covern jemals gesehen habe. Fieser geht es wirklich nicht mehr, bei der Betrachtung dieses Covers läuft man akut Gefahr, an Augenkrebs zu erkranken. Ich habe nichts gegen Fantasy-Cover von RHAPSODY OF FIRE und ähnlichen Kapellen, aber das hier geht wirklich gar nicht. Das gesamte Artwork des dünnen Digipacks ist nicht besser, und die Texte sind genauso grässlich. Nicht genug damit, dass es vor peinlichen, platten Themen und klischeehaften Belehrungen nur so wimmelt, Michael Hero ist der englischen Sprache genau so wenig mächtig wie er ein gutes Cover erstellen kann. Jeder Englischlehrer würde sich mit Grausen abwenden.

Genug davon, jetzt zum Positiven, oder zumindest halbwegs Positiven: der Musik. HERO spielen eine Mischung aus Power, Melodic und Gothic Metal, am beeindruckendsten klingt dabei der Gesang von Michael Hero, der wirklich fantastisch singen kann. Die Songs sind generell sehr melodisch („Immortal" besitzt einen sehr eingängigen Refrain) und meist mit einer melancholischen Note versehen und klingen zum Großteil ok bis gut, auch wenn man sich den bemühten Versuch, mit „Rock The World" eine Rock-Hymne zu schreiben, hätte sparen können. Überdies ist „Immortal" zu seicht und balladesk und könnte mehr Gitarren gebrauchen. Die Produktion ist auch nicht das Gelbe vom Ei, die Drums sind viel zu weit im Hintergrund und die Songs wurden nicht einheitlich auf dem gleichen Niveau abgemischt.

Für das Drumherum der zweiten HERO-Scheibe können Michael Hero und seine Mitmusiker noch nicht mal ansatzweise eine auch nur durchschnittliche Note einfahren, die Musik ist innovationsarm, aber gut gespielt und eingängig. Macht ein durchschnittliches Album, das die Gothic-/Power-/Melodic-Gemeinde einigermaßen zufrieden stellen könnte.