As I Lay Dying - The Powerless Rise



Stil (Spielzeit):
Metalcore, Death, Thrash (44:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Metalblade / Sony (07.05.10)
Bewertung: 8/10

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Im ersten Augenblick erscheint „The Powerless Rise" nicht ganz als der würdige Nachfolger zu „An Ocean Between Us". Doch dann stellt sich das Album als Grower heraus.

Im Gegensatz zum Vorgänger punkten AILD hier nämlich nicht unbedingt im Fach "Vielfalt", dafür aber in Sachen Härte. In einem Infoschreiben werden sie sogar als „Extrem-Metal" deklariert – aber soweit will ich da beim besten Willen nicht gehen. Klar, der Anfang von „Without Conclusion" klingt schon, als hätten sie ein wenig in genau diesem Genre gestöbert, aber zum Großteil gehen sie den Weg des letzten Albums weiter, wenn eben auch der Härtegrad ein wenig angehoben wurde. Aber hätten sie sich jetzt softer gezeigt hätte man ihnen vermutlich auch wieder nur Sell-Out vorgeworfen. So ziemlich genau die Hälfte der Stücke besticht durch den mittlerweile typischen AILD-Refrain und somit wird dieses Feld auch nicht überstrapaziert. Dafür haben die Soli ein wenig an Bedeutung gewonnen – und sind von der technischen Seite her gesehen noch mal auf ein ganz neues Level gehievt worden: teilweise schon richtig geiles Gefrickel!

Ansonsten haben die Jungs aus San Diego den Abwechslungsreichtum des letzten Album eben gegen die durchgehend geschwungene Keule eingetauscht, sind ihren Grundrezepten aber treu geblieben – also keine Sorge, Melodie ist immer noch mehr als genug vorhanden. Und die Stimme von Tim ist meiner Meinung einfach eine der besten des Genres. Zwar fällt es manchmal schwer, die Amis immer noch „nur" in die Metalcore-Schublade zu stecken, aber dennoch findet der Fan immer noch genügend moshige Parts, die das Amalgam aus Death und Thrash tanzbarer machen. Dass die Produktion mal wieder absolute Spitzenklasse ist, muss ich wohl kaum erwähnen.

Einziger wirklicher Schönheitsmakel sind meiner Meinung nach die selteneren Überraschungen – da fand ich ihren Vorgänger doch etwas dynamischer. Aber wer AS I LAY DYING mag, wir auch auf „The Powerless Rise" stehen, da sie einfach einen sehr schnell erkenntlichen, eignen Sound geschaffen haben, den sie hier mit noch mehr Rabatz als vorher durchziehen. Und das sie gute Songs schreiben können, sollte jedem klar sein. Allerdings muss man die „Hits" ein wenig mehr suchen und wachsen lassen, als auf früheren Alben – dennoch: gelungenes Album!