La Marcha – Deep Treasuries (EP)


lamarcha-deeptreasuries


Stil (Spielzeit): Nu Metal, Rapcore (15:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2010)
Bewertung: 4/10

Link: www.myspace.com/lamarchamusic

Die große Zeit hatte Nu Metal vor zehn Jahren, seitdem hat zum Glück niemand von Bedeutung mehr versucht, Hip-Hop und Metal zusammen zu bringen. Die Platzhirsche LIMP BIZKIT, KORN und SLIPKNOT spielen jeweils in ihrer eigenen Schublade und bei LINKIN PARK kann man ja mittlerweile getrost das „Metal“ bzw. „Rock“ aus der Genrebezeichnung streichen.

Die Baden-Württemberger LA MARCHA bringen nun im Jahre 2010 eine Nu-Metal-EP heraus. An sich ist es ja nicht schlecht, antizyklisch zu denken, Trends zu unterwandern und mit einem eigenen Stil längst Vergessenes auf neue, erfrischende Art wiederzubeleben. Die fünf Herren und eine Frau machen jedoch den Fehler, ihren eigenen Stil durch Überfrachtung mit anderen Stilmitteln zu definieren. Denn das Ergebnis nervt.
Jeder der vier Songs besteht nach dem Sampling-Prinzip aus einem Drumbeat und einem Gitarrenriff, die ständig wiederholt werden. Aus Rock und Metal werden ein paar langweilige Breaks und Tempowechsel übernommen, leider mit schlechtem Timing – gefühlt immer zu früh oder zu spät. Der dünne Grundsound wird durch ein extrem nerviges Keyboard ergänzt und obendrauf – Stressfaktor höchster Stufe – zig verschiedene Gesänge gelegt. Zwar nicht gleichzeitig, aber doch sehr durcheinander. Die Palette reicht von melodischem Gesang über Hardcore-Shouts, Death-Metal-Growls, Gangshouts, Rap, Rap-Chören bis hin zu Spoken-Word-Passagen. Das ist definitiv zu viel. (Fehlen nur noch eingeflochtene Filmzitate...)

Ne, das muss nicht sein. Wenn LA MARCHA so viel daran liegt, Nu Metal wiederzubeleben, sollten sie dringend daran arbeiten, ihre Musik auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und die Keyboards rauswerfen.

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