Parkway Drive - Horizons Tipp

Stil (Spielzeit): purer MetalCore (38:34)
Label/Vertrieb (VÖ):Epitaph / SPV (05.10.07)
Bewertung: 9 / 10

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An PARKWAY DRIVE gab es mit ihrem Album „Killing With A Smile“ kein Vorbeikommen, wenn es um MetalCore im Jahr 2006 ging. Und dass dieser Erfolg der Australier nicht zu Unrecht war und sie keine Eintagsfliegen bleiben werden, untermauern sie mit „Horizons“ ziemlich eindrucksvoll.

Wer jetzt ein „MetalCore? War das nicht schon im letzten Jahr tot?“ auf den Lippen hat, wird auch mit dieser Scheibe kein Freund der Band oder des Genres mehr, aber alle anderen haben hier eine ernsthafte Chance, eines der Genrealben des Jahres zu hören. Denn hier gibt es puren, unverfälschten MetalCore mit keinerlei Emoeinflüssen oder ähnlichem. Es gibt hier zwar auch jede Menge Melodien, aber dafür wird nicht unbedingt ein Gesangsmikro benutzt. Hier wird gekeift, geschrien und gegrowlt, dass es einem die Wut nur so um die Ohren ballert. Und die Band tut ihr übriges!

Neben unheimlich vielen Moshparts, die selbst mich alten Bewegungslegastheniker zum Luftverprügeln auffordern, gibt es hier nämlich bei ein paar Song wirklich schicke melodische Parts, die sich nahtlos in das Geknüppel einfügen. „Carrion“ oder „Idols And Anchors“ sind da schon ziemlich auf Hit gebürstet – also keine Angst, falls jemand befürchtet, solche Songs wie „Romance Is Dead“ würden jetzt fehlen.
Vor allem einige Tappings etc. sorgen da für schöne Ausbrüche aus den mörderischen Grooves. Und die rasende Geschwindigkeit wird auch ohne weiteres von der Basedrum mitgenommen, die des Öfteren die Felle zu zerreißen droht. Gut, schnell, sauber gespielt und einen Sound im Rücken, der glasklar und trotzdem brachial ist. Da hat Adam D. von KSE wieder mal tolle Arbeit geleistet! Bei „Breaking Point“ ziehen mir die Geschwindigkeit und der Druck, den diese Produktion mitbringt, beinahe die Schuhe aus!

Es ist zwar nicht das abwechslungsreichste Album des Jahres (ihre Einflüsse scheinen stark bei AS I LAY DYING und UNEARTH zu liegen), dafür macht es aber von vorne bis hinten Spaß und zementiert mir ein dickes Grinsen ins Gesicht! Auch wenn von den Australiern keine neuen Impulse ausgehen, kann das Genre noch nicht so tot sein, wenn ein Album, welches seine Essenz darstellt, so unverschämt viel Spaß machen kann.

Wenn ich der Typ dafür wäre, würde ich mir jetzt ne Bollerhose anziehen und Karatetritte vor dem Spiegel üben. Da ich aber auf beides nicht stehe, genieße ich einfach weiterhin das Gemoshe auf Platte und hoffe, das Quintett spielt bald in meiner Nähe. Geiles Teil!