As I May - Speak No Evil

As I May - Speak No Evil
    Metalcore mit Heavy Metal-Einflüssen oder Heavy Metal mit Metalcore-Einflüssen

    Label: Self-production
    VÖ: 31.03.2017
    Bewertung:7/10

    Bandcamp


„Metal is like an apple – no one likes the core.“ Diesen Satz hört man sehr oft von klassischen Metallern, doch mit dem Debüt „Speak No Evil“ von AS I MAY könnte man eventuell sogar den dickbäuchigen, haarigen Glatzkopf in seiner Metalkutte vom Gegenteil überzeugen.

AS I MAY gibt es noch gar nicht so lange. Anfang 2016 wurde die Band aus Finnland (Mikkeli) gegründet, erst im August war die Besetzung mit Tuomas komplett. Na gut, so ganz stimmt das auch nicht: Seit ihrer Kindheit – also etwa 20 Jahren – machen Lasse, Jani und Ville zusammen Musik, weshalb die Band auch so super aufeinander abgestimmt ist. Die Chemie innerhalb der Band passt einfach, was sich auf die Musik auswirkt.

Instrumental nach Gesangsmelodie?

Fans von purem Metalcore werden hier vielleicht nicht ganz das finden, was sie gewohnt sind, denn AS I MAY sind eine ganze Spur brachialer und schwermetallischer, als der Rest des Genres „Metalcore“. Das merkt man sofort, wenn man den Openingsong „Lost And Found“ hört. Die Art, wie die Growls gesungen werden und mit welcher Wucht das geschieht, könnte den einen oder anderen an PARKWAY DRIVE erinnern, insbesondere an deren alte Zeiten. Dazu mischt sich noch der qualitativ phänomenale Cleargesang, der dann aber nach echtem AVENGED SEVENFOLD-Heavy-Metal klingt. Die Kenner unter euch werden vielleicht sogar raushören, dass das Instrumental nach der Gesangsmelodie entwickelt wurde, was die Platte zu einem sehr spannenden Hörerlebnis macht.

Besser als der bittere Apfelkern

„Ready To Meet Your Maker“ ist, finde ich, mit das groovigste und schwerste Lied, dazu erschaffen, dass sich die Headbanger an dem Track ergötzen können. Auch wenn sich die Band selbst als Metalcore mit Heavy Metal-Einflüssen bezeichnet, würde ich sie eher als Heavy Metal mit Metalcore- oder Modern-Metal-Einflüssen einordnen, daher sollten auch die klassischen Metaller nicht von der Bezeichnung „Metalcore“ abgeschreckt sein: „Speak No Evil“ schmeckt besser als der bittere Apfelkern.

Viele Lieder („Fight Forever“) scheinen zwar etwas Altes im Hinterkopf zu wecken, klingen aber sehr neu. Schmunzeln muss ich bei dem Outrosong „No Way Back“. Das Lied ist zwar ein perfekter Schluss für ein Album, oder sogar für einen Liveauftritt, doch ich glaube, jeder wird zugeben müssen, dass die Melodien schon etwas ausgelutscht sind. Dennoch Punkt an AS I MAY: Jede Band braucht so etwas und wohl kaum ein anderer Song würde sich besser dazu eignen.

AS I MAY ist verdammt noch mal etwas für euch klassische Metaller! Sie erschaffen nicht unbedingt prägnante Klänge, doch die Art, wie die Finnen Musik machen, ist etwas ganz Besonderes und das wird man sofort wiedererkennen. Meine beiden Lieblinge des Albums sind „Stage Of Fools“ und „Fight Forever“, hört einfach rein!

Tracklist:

Lost And Found
Ready To Meet Your Maker
Stage Of Fools
Fight Forever
Wrong Side Of Heaven
Nothing Last Forever
Disease
No Way Back

Die Band:

Lasse
Jani
Ville
Tuomas

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