Benea Reach - Alleviat


Review


Stil (Spielzeit): Progressive Metalcore (50:29)

Label/Vertrieb (VÖ): Tabu Records / Soulfood (18.07.08)

Bewertung: 8 / 10

Link:

http://www.myspace.com/beneareach

BENEA REACH. Mit "Alleviat" veröffentlicht die Combo aus Norwegen ihr Nachfolgewerk zu "Monument Bineothan". Ebenso düster und kalt wie ihr Heimatland ist auch die Musik auf beiden Pressstücken, jedoch haben BENEA REACH auf "Alleviat" noch einmal die Zügel in Sachen Technik, Atmosphäre und Wahnsinn angezogen. BENEA REACH bewegen sich irgendwo zwischen BLEED THE SKY und ION DISSONANCE und um Schubladendenkern gerecht zu werden, muss man folgenden pervertierten Begriff anführen, um "Alleviat" einzuordnen: Progressiver Doom-Metalcore mit PostHardcore-Anleihen. Bitteschön. 

Die Band um einige Exmember von EXTOL und SELFMINDEAD spielen auf "Alleviat" sehr düsteren, depressiven und wahnsinnigen Metalcore. Die elf Stücke ziehen sich bevorzugt im Downtempo durch die Platte; die glücklicherweise sehr individuelle Produktion von Tue Madsen (THE HAUNTED, HIMSA) bringt das Ganze auf den Punkt. Da guter Metalcore in diesen Zeiten Mangelware ist und diejenigen, die dies erkannt haben, daher einen Zwitter aus verschiedenen Styles erschaffen, denen sei gedankt, denn sie erhalten dieses Genre am Leben. Genauso ist es auch bei BENEA REACH. Sie verstehen es, Metalcore in ein vorher noch nie dagewesenes Gewand von progressivem Doom zu stecken, welches sich definitiv von anderen Kapellen, welche eher einen konventionellen Weg einschlagen, abhebt. 

Gesanglich orientiert sich "Alleviat" sehr an Genrekollegen wie MNEMIC oder eben BLEED THE SKY, gitarren- und rhythmustechnisch erinnern die elf Tracks dagegen eher an MESHUGGAH oder CULT OF LUNA, jedoch niemals so extrem oder technisch versiert wie beide Vergleichskapellen. Die elf Tracks, die teilweise die fünf- oder sogar sechs-Minutengrenze überschreiten glänzen durch ihre düstere Atmosphäre, ihre Schwerfälligkeit und ihre Brutalität, die ab und an, wie zum Beispiel auf dem achten Track, depressiver und destruktiver Emotionalität weicht, welche sich aber mit genauso starker Intensität ins Gesamtbild des Silberlings einreiht. Mit "Alleviat" haben BENEA REACH definitiv einen würdigen Debutnachfolger geschrieben, der ohne Weiteres im modernen Metal-Geschäft stand halten kann, da er musikalisch eben andere Wege einschlägt als viele seiner Vergleichsreleases. "Alleviat" ist düster, brutal, beklemmend, emtotional und defintiv den ein oder anderen Hörgang wert.